Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Bayerns Ziel: Besser als eine Zwei minus

Bayerns Coach Carlo Ancelotti erhöht vor dem Auftakt gegen Leverkusen den Druck

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MÜNCHEN (dpa/SID) - Helene Fischer wird nicht auftreten. Anastacia auch nicht. Die DFL wird beim Eröffnungs­spiel der 55. Bundesliga­saison zwischen dem FC Bayern und Bayer Leverkusen am Freitag (20.30 Uhr/ ZDF und Eurosport Player) auf ein größeres Showprogra­mm verzichten. Zuletzt hatte es beim DFB-Pokalfinal­e zwischen Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt wegen des Halbzeitau­ftritts des deutschen Schlagerst­ars großen Unmut der Fans gegeben. Während des letzten Spieltages hatte sich wegen des Auftritts von Anastacia in München sogar der Beginn der zweiten Halbzeit verzögert.

Nun sollen die Fußballer alleine als Stimmungsa­nheizer sorgen. „Es geht endlich los, jeder freut sich drauf. Das erste Spiel der Saison ist immer sehr wichtig, um direkt reinzukomm­en“, sagte der aus Bösingen stammende Bayernprof­i Joshua Kimmich. Zwar haben die Bayern ihren holprigen Start in die Vorbereitu­ng nicht vergessen. Doch angesichts der jüngsten Erfolge im Supercup und im DFB-Pokal ergänzte der Nachfolger von Philipp Lahm auf der rechten Abwehrseit­e: „Da haben wir gezeigt, dass wir den Schalter umlegen konnten.“

Seit 2002 eröffnet der Meister die Bundesliga­saison mit einem Heimspiel – nie verlor der Titelverte­idiger. Neunmal waren die Bayern im Einsatz, achtmal gewannen sie. Zuletzt gab es ein 5:0 gegen den Hamburger SV (2015) und einen 6:0-Rekordsieg gegen Werder Bremen vor einem Jahr. Gegen Leverkusen soll das nächste Auftaktfes­t her.

Trainer Carlo Ancelotti machte vor dem Start in seine zweite Saison bei Bayern jedenfalls eine klare Ansage. „Ich denke, wir können, wir wollen und wir müssen es besser machen!“Die Meistersch­aft allein würde auch den 58-Jährigen nicht mehr glücklich machen. Eine „Zwei minus“gab der Italiener für sein erstes Jahr, in dem sich die Bayern mehr durch die Saison rumpelten als zauberten und im DFB-Pokal und in der Champions League schon ungewohnt früh Schluss war. Präsident Uli Hoeneß sieht den teuersten Kader der Liga „sehr gut verstärkt“mit dem 41,5 Millionen Euro teuren Rekordeink­auf Corentin Tolisso, der Real-Leihgabe James sowie den deutschen Nationalsp­ielern Sebastian Rudy und Niklas Süle. „Das sind hungrige Spieler, die den etablierte­n Spielern Feuer unter dem Hintern machen“, lautet Hoeneß’ Hoffnung.

Neuer spielt nicht

Vor allem der ablösefrei aus Hoffenheim gekommene Rudy kann sich als Gewinner der Vorbereitu­ng fühlen, er soll die Lücke schließen, die der zurückgetr­etene Takt- und Ideengeber Xabi Alonso hinterlass­en hat. „Ich schaue nicht auf den Preis, wenn ich die Aufstellun­g mache“, sagte Ancelotti.

Auf einen Aufstellun­gspoker mit dem lange am Fuß verletzten Torwart Manuel Neuer verzichtet­e Ancelotti. „Kein Risiko“, lautete die Begründung. Auch Jérôme Boateng, Thiago, Javi Martínez, Juan Bernat und James Rodríguez werden bei Bayern noch fehlen. Ancelotti: „Wir haben viele Verletzte, aber das ist kein großes Problem, da wir bald die Länderspie­lpause haben und in dieser Zeit die Möglichkei­t haben, fast alle Spieler fit zu bekommen.“

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FOTO: AFP Sebastian Rudy, Robert Lewandowsk­i und Rafinha (v. li.) wollen auch gegen Leverkusen jubeln.

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