Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Hundert Jahre Auslandsbeziehungen
Das Thema Kolonialismus zieht sich durch das ganze Jahr
BERLIN (dpa) - Angesichts von Nationalismus, Fremdenhass und Intoleranz setzt sich das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) verstärkt mit dem Thema Kolonialismus auseinander. Dazu läuft in der ifa-Galerie in Berlin ein einjähriges Forschungsund Ausstellungsprojekt an. „Das Programm erforscht unbewusste und verborgene Aspekte kolonialer Einflüsse auf den Alltag und enthüllt dabei unerwartete Resonanzen“, teilten die Veranstalter mit.
Ausstellungen und Lesungen
Zum Auftakt gab es eine Ausstellung des aus Kamerun stammenden Künstlers Pascale Marthine Tayou. Er ist der Geschichte der ehemaligen Kolonie und heutigen Geisterstadt Kolmanskop Dreams in der NamibWüste nachgegangen. „Mit seinen Installationen erschüttert Tayous lautes Lachen die kolonialen Mauern und zeigt, dass das Argument der Stärksten nicht unweigerlich das Beste ist“, heißt es im Programmheft. Insgesamt sind für das Projekt drei Formate geplant. Unter dem Titel „Kunst im Dialog“gibt es Gespräche, Performances und Screenings, die auf die Positionen der ausstellenden Künstler antworten. Ein „Treffpunkt“in der Galerie bietet ein kuratiertes Lese- und Hörprogramm.
Und die „Digitale Plattform“lädt mit Gastbeiträgen, Podcasts und Videodokumentationen auch Außenstehende zur Teilnahme.
Das Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart ist eine Mittlerorganisation für ausländische Kulturbeziehungen. Es hat Galerien in Stuttgart und Berlin. In diesem Jahr feiert es seinen 100. Geburtstag.
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