Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Es gibt zu viele herrenlose Katzen“
Tierschutzverein freut sich auf kommendes Stadtfest
BAD WURZACH - Mit dem näher rückenden Stadtfest in Bad Wurzach befasst sich der Tierschutzverein, der sich mit seiner bewährten Tombola daran beteiligen wird.
„Wir machen die Tombola nun schon seit 2013“, erklärt Sandra Baumann, Vorsitzende des Vereins. „Das kommt einfach immer gut an.“Und das liegt unter anderem auch an den tollen Preisen, die es jedes Jahr zu gewinnen gibt. „Unser toller Hauptpreis ist eine Ballonrundfahrt“, sagt Baumann begeistert. Diese werde von der Firma Seitz in Kißlegg gesponsert und habe einen Wert von 210 Euro. Wohin es dann gehen soll, das entscheiden die Gewinner. Daneben gibt es noch weitere tolle Sachpreise, die von verschiedensten Unternehmen und Privatpersonen gesponsert wurden. „Wir sprechen im Vorfeld immer alle Bekannten und alle Menschen an, die wir kennen“, lässt Baumann hinter die Kulissen der Vorbereitung blicken. „So gibt es auch viele Werbegeschenke, die beispielsweise die Firma Lissmac sponsert.“Dabei wollen sie aber keinen mit leeren Händen nach Hause gehen lassen. Es gebe Nieten im Tombolatopf, so Baumann, aber jede Niete könne gegen einen Trostpreis ausgetauscht werden. „Es gibt Feuerzeuge, Kugelschreiber und Gummibärchen.“
Die Einnahmen, die dabei zusammen kommen, gehen in den Topf des Tierschutzvereins Bad Wurzach. „Wir versorgen derzeit viele verletzte oder verwilderte Katzen und peppeln sie auf. Unser großer Punkt ist aber die Kastration von herrenlosen Katzen“, erklärt Baumann. „Das ist uns sehr wichtig.“Herrenlose Katzen sind Katzen, die meist im Frühjahr von wilden Katzen auf die Welt gebracht werden. „Diese wilden Katzen stammen meist von Katzen ab, die einen Besitzer haben, die aber von diesem nicht kastriert wurden“, erläutert Baumann das Dilemma. „Das ist ein großes Problem.“So kommen immer mehr Katzen auf die Welt, die umher streunen und die Population noch mehr vergrößern. Würde man Katzen, die nach draußen dürfen, gleich kastrieren, so gebe es dieses Problem streunender, herrenloser Katzen nicht, erklärt Baumann.
„Ich veranschauliche das gerne anhand eines Beispiels. Im Ausland gibt es Probleme mit Hunden, da diese dort nicht registriert werden müssen“und der Besitz nicht mit einer Hundesteuer einhergehe. In Deutschland sei dies anders. Deshalb gebe es hier auch kein Hundeproblem. Dafür jedoch eines mit Katzen, da es diese Registrierungspflicht für Katzen nicht gebe. „Es gibt Gemeinden, die eine Kastrationspflicht haben“, sagt Baumann. Es stehe jedoch jeder Gemeinde frei, dies zu entscheiden. Da es in Bad Wurzach keine solche Pflicht gebe, werden auch zu wenige Katzen kastriert. „Das ist nicht gut so und muss sich dringend ändern. Das ist wichtig.“Daher ist das Stadtfest auch eine Möglichkeit, noch einmal auf das Problem aufmerksam zu machen und das in lockerer Atmosphäre. „Wir sind ein ganz kleiner Tierschutzverein“, erzählt Baumann. „Das Geld für die Kastration der herrenlosen Katzen können wir schon lange nicht mehr durch die Mitgliedsbeiträge finanzieren.“Zum einen gehe die Zahl herrenloser Katzen nach oben, zum anderen sinke die Zahl der Mitglieder im Verein.
„Es kommen einfach zu wenig engagierte Mitglieder dazu, was schade ist. Daher haben wir vor vier Jahren beschlossen, wieder mehr präsent zu sein und sind daher auf diese Tombola gekommen.“Es seien mehr Menschen bereit, am Stadtfest für den Verein zu spenden, als gleich Mitglied in einem Verein zu werden, erklärt die engagierte Tierschützerin.