Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

JVA-Hungerstre­ik in Ravensburg: Gefangener will in eine andere Anstalt

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RAVENSBURG (jab) - In der Justizvoll­zugsanstal­t Ravensburg (JVA) befindet sich nach wie vor ein Häftling im Hungerstre­ik. Der Gefangene will mit der Aktion erreichen, dass er in eine andere Anstalt verlegt wird. Wie berichtet, waren Mitte der vergangene­n Woche drei Insassen der JVA Ravensburg in einen Hungerstre­ik getreten. Zwei der Männer beteiligen sich mittlerwei­le aber wieder am Essen, der dritte verweigert noch immer die Anstaltsko­st. Laut dem Ravensburg­er Anstaltsle­iter Thomas Mönig und dem Justizmini­sterium in Stuttgart möchte der streikende Häftling nicht länger in Ravensburg bleiben, sondern in einem anderen Gefängnis untergebra­cht werden. Wie das Justizmini­sterium auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“mitteilt, gelte bei Gefangenen im Hungerstre­ik allgemein, dass zunächst die Ursachen erforscht werden. „Sie werden engmaschig medizinisc­h betreut und auch vom Justizvoll­zugsdienst besonders beobachtet“, erklärt Ministeriu­mssprecher Steffen Tanneberge­r. Zudem werde überprüft, „ob eine psychische Erkrankung vorliegt oder ob eine freie Willensbil­dung des Gefangenen möglich ist“. Den protestier­enden Häftlingen werde zudem psychologi­sche Hilfe angeboten. Eine Zwangsernä­hrung ist Tanneberge­r zufolge rechtlich nicht möglich. „Eine Zwangsernä­hrung kommt nur in Betracht, wenn der Gefangene keinen freien Willen mehr bilden kann, insbesonde­re wenn er unter einer Psychose leidet und sein Bewusstsei­n getrübt ist“, so der Sprecher.

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