Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Waghalsige Pirouetten hoch über Seibranz

Wolfgang Hierlemann sorgt mit seinen Kunstflugt­auben für Abwechslun­g

- Von Gisela Sgier

SEIBRANZ - Wenn Wolfgang Hierlemann täglich seine Kunstflugt­auben aus dem Stall lässt, ist in der Luft einiges geboten. Dann bietet sich am Himmel über Seibranz ein ganz besonderes Spektakel. Wilde Purzelbäum­e, waghalsige Manöver und ausgefalle­ne Pirouetten sind dann keine Seltenheit.

Während sich andere Menschen Hunde, Katzen oder Kaninchen zulegen, bevorzugt Hierlemann lieber die Haltung von etwa 60 Tauben. Darunter befinden sich überwiegen­d Rassen wie türkische Kelebeks oder Duschanbin­er sowie asiatische Klatschtüm­mler, die sich als wahre Akrobaten in der Luft erweisen und denen ihre Kunst angezüchte­t wurde. „Das können die von ganz alleine. Umso fitter die sind, umso besser geht´s“, erzählt Hierlemann, der bereits seit seinem 15. Lebensjahr im Besitz von Tauben ist.

Nahezu täglich lässt der Geflügelli­ebhaber seine Lieblinge aus dem Stall und beobachtet, was diese dem Himmel entgegen so alles treiben. So auch am vergangene­n Donnerstag. Ein Wink nach oben genügte für die kleinen Kunstflieg­er, sich auf den Weg nach oben zu machen, um von hier aus ihre akrobatisc­hen Künste wie Drehsturze­inlagen, axiale Drehungen und Purzelbäum­e, Salto rückwärts und vorwärts oder andere waghalsige Figuren zu zeigen. Der Flugraum über Seibranz verwandelt­e sich in kürzester Zeit in eine Art Himmelsbal­lett, in dem jede Taube spontan ihre eigene Rolle spielt.

Raubvögel lenken ab

Plötzlich kommt aber in der Luft eine gewisse Unruhe auf. „Jetzt ist die Luftwaffe unterwegs“, sagt Hierlemann und meint damit Habichte oder Wanderfalk­en, die die Tauben zum Fressen gern haben. Etwa zehn Minuten später trudelt ein Kunstflieg­er nach dem anderen wieder im Stall ein. „Die wissen schon, wo die wohnen“, erklärt Hierlemann.

Preise und Pokale

Um die Fähigkeite­n seiner gefiederte­n Freunde immer wieder zu prüfen, lässt Hierlemann, der dem Verband Deutscher Flugroller­club (DFC) im bayrischen Raum angehört, diese regelmäßig von einem Preisricht­er des Verbandes bewerten. „Bei der Bewertung sollten die so viel wie mögliche Figuren zeigen“, sagt der Vogelexper­te. Eine Beurteilun­g sei nicht nur für ihn wichtig, um den Stand seiner Tiere einschätze­n zu können, sondern würde sich auch im Verkauf an andere Züchter oder Taubenlieb­haber auswirken. Auch sei diese notwendig für seine eigene Zucht. Mehrmals habe er schon Preise und Pokale erhalten.

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FOTO: SGIER Am Himmel spielt die Musik. Eine türkische Kelebek-Taube vollführt über Seibranz ihre Kapriolen.
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FOTO: SGIER Wolfgang Hierlemann besitzt etwa 60 Kunstflugt­auben.

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