Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Einheit von Herz und Seele
Mitarbeiter der Sozialdienste nutzen Neutrauchburger Fortbildungen
ISNY (sz) - 25 Mitarbeiter aus Sozialdiensten der einweisenden Akuthäuser informierten sich im Rahmen der Neutrauchburger Fortbildungsreihe über Schwerpunkte der Kliniken Neutrauchburg. Sie erfuhren etwas über das Konzept der Psychokardiologie und der Sport- und Bewegungstherapie.
Gabriele Schemion, Psychologische Psychotherapeutin in der Klinik Schwabenland, berichtete über die Bedeutung der Psychokardiologie. Die Forschung der letzten 20 bis 30 Jahre konnte laut Mitteilung belastbare Zusammenhänge zwischen Psyche und Herz belegen. In der Psychokardiologie werden diese Zusammenhänge bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen erforscht.
Zu den Risikofaktoren gehören Arbeitsstress, niedrige soziale Schicht, mangelnde soziale Unterstützung, Einsamkeit, Ärger, Depression und Angst. Auch posttraumatische Belastungsstörungen beeinflussen den Verlauf von Herz-KreislaufErkrankungen oft negativ, ist einer Pressemitteilung des Klinikums zu entnehmen. Nach langanhaltenden Belastungen kann dann eine plötzliche Stresssituation der Auslöser für ein akutes Herzversagen sein. In der Klinik Schwabenland werden Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit einem Testverfahren auf Angst und Depression untersucht, Psychokardiologie ist dabei eingebettet in ein breites Behandlungskonzept mit Sport-und Bewegungstherapie, Ernährungsberatung, Wissensvermittlung und Motivationsförderung zur Lebensstiländerung.
Sporttherapie ist wichtig
Sascha Herrmann, Leiter des Therapeutischen Bewegungszentrums erläuterte in seinem Vortrag die Bedeutung der Sport- und Bewegungstherapie im Bereich der Rehabilitation. Studien der Deutschen Rentenversicherung zufolge machen bewegungstherapeutische Leistungen den größten Zeitumfang medizinischer Rehabilitationsmaßnahmen aus.
Ziele der Sport- und Bewegungstherapie sind die Verbesserung motorischer Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie die Vermittlung von Freude an der Bewegung und die Hinführung zu gesundheitswirksamen Aktivitäten. Im Rahmen der Rehabilitation werden den Patienten verschiedene Möglichkeiten der Bewegung aufgezeigt, die diese erlernen und üben.
Dabei werden den Patienten Kenntnisse und Wissen vermittelt, die als Grundlage einer selbstständigen gesundheitsbezogenen Handlungs- und Sozialkompetenz dienen. Eigenübungsprogramme sollen ihnen den Weg zu einem körperlichen aktiven Lebensstil erleichtern.
Horst Veile-Reiter, Kaufmännischer Direktor der Neutrauchburger Kliniken sagt: „Wir sehen den Menschen als eine Einheit, als Ganzes in seinem Umfeld und versuchen, seine Ressourcen zu stärken. Deshalb fördern wir bei der gesundheitlichen Versorgung unserer Patienten nicht nur die körperlichen, sondern unterstützen auch die geistigen, seelischen und sozialen Fähigkeiten, um die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu erhalten.“