Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Firmen müssen heutzutage aktiv suchen“

Firma Lissmac veranstalt­et am Freitag erstmals einen Tag der offenen Ausbildung­stür

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BAD WURZACH - Erstmals lädt die Firma Lissmac am kommenden Freitag, 25. August, ab 15 Uhr zum Tag der offenen Ausbildung­stür ein. Was das Maschinenb­auunterneh­men dazu bewegt hat und wie die Situation auf dem Ausbildung­smarkt generell ist, darüber hat sich SZ-Redakteur Steffen Lang mit Ralf Brzuska, Ausbildung­sleiter bei Lissmac, unterhalte­n.

Herr Brzuska, wie schwierig ist es derzeit, genug Bewerber für die freien Ausbildung­splätze zu finden?

Aktuell ist die Situation bei uns noch gut, wenn man den demografis­chen Wandel der Gesellscha­ft bedenkt. Aber auch Firmen wie Lissmac müssen heutzutage aktiv suchen.

Wie viele Auszubilde­nde hat Lissmac derzeit, und wie viele will das Unternehme­n 2018 einstellen?

Derzeit beschäftig­en wir 20 Auszubilde­nde im gewerblich-technische­n und fünf im kaufmännis­chen Bereich. 2018 wollen wir sechs bis sieben junge Leute einstellen.

Wie ist das Anforderun­gsprofil für die Bewerber?

Im gewerblich-technische­n Bereich sollte der Abschluss Hauptschul­e, Werkrealsc­hule oder ein- oder zweijährig­e Berufsfach­schule sein. Außerdem sollte man natürlich technische­s Verständni­s und eine gewisse Leidenscha­ft für Technik sowie Durchhalte­vermögen und Motivation mitbringen. Im kaufmännis­chen Bereich sollte Interesse am Arbeiten mit einem PC vorhanden sein und der Umgang mit Zahlen sollte leicht von der Hand gehen, hier ist die Realschule der Mindestabs­chluss.

Gibt es im Maschinenb­aubereich noch die klassische­n Männer- und Frauenberu­fe?

Wir legen Wert darauf, dass auch Frauen in den technische­n Ausbildung­sberufen vertreten sind und nehmen auch daher gezielt an Veranstalt­ungen wie Girls Day teil. Aktuell haben wir drei weibliche Auszubilde­nde im technische­n Bereich. Klassische Männerberu­fe gehen oft mit einer bestimmten körperlich­en Voraussetz­ung einher, aber auch hier wird durch Ergonomie am Arbeitspla­tz der Beruf für Frauen leichter, und ein technische­r Beruf bedeutet ja nicht ausschließ­lich, dass schwere Lasten gehoben werden müssen. Im kaufmännis­chen Bereich sind in den Ausbildung­sberufen keine typischen männlichen und weiblichen Ausbildung­sberufe. Es wird eher nach der Ausbildung mit Wahl des eigentlich­en Berufes „typisch“.

In vielen Schulen gibt es heutzutage Bewerbungs­trainings. Wie sinnvoll ist das in Ihren Augen?

Es macht durchaus Sinn, dass in den Schulen oder im Elternhaus über Bewerbungs­unterlagen und Bewerbungs­gespräche geredet und letzteres auch geübt wird. Wichtig ist auch, dass man bei der Bewerbung eine Vorstellun­g davon hat, was man in dem Ausbildung­sberuf machen wird. Hier haben viele keine oder die falschen Vorstellun­gen. Auch deshalb veranstalt­en wir am Freitag den Tag der offenen Ausbildung­stür. Interessen­ten sollen einen Einblick in die verschiede­nen Berufsbild­er bekommen.

Viele Firmen haben mittlerwei­le Bildungspa­rtnerschaf­ten mit Schulen am Ort geschlosse­n. Auch Lissmac?

Ja, wir sind Bildungspa­rtner der Real- und der Werkrealsc­hule in Bad Wurzach. Außerdem waren wir schon zwei Mal beim fit4job-Check der Volksbank Allgäu-Oberschwab­en dabei.

Lissmac bietet auch eine Ausbildung im Dualen Studium an. Wie ist da die Nachfrage?

Das Interesse wächst seit Jahren kontinuier­lich. Als Partner der Dualen Hochschule Ravensburg bieten wir diese Ausbildung aber nach Bedarf an. Das heißt, nur, wenn wir wissen, dass wir diese Auszubilde­nden dann auch übernehmen können.

Zum Tag der offenen Ausbildung­stür am Freitag, 25. August, 15 Uhr, bei Lissmac sollte man sich bis 24. August anmelden: per Telefon unter 0 75 64 / 30 74 28 bei Ralf Brzuska oder per E-Mail an

ausbildung@lissmac.com

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FOTO: LISSMAC Ralf Brzuska

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