Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Pfleiderer meldet guten Geschäftsverlauf
Konzernumsatz steigt an – Neue Lackiertechnologie in Leutkirch
LEUTKIRCH (sz) - Die PfleidererGruppe mit Sitz in Breslau, zu der auch der Leutkircher Standort gehört, hat im ersten Halbjahr 2017 eine gute Geschäftsentwicklung verzeichnet. Der Konzernumsatz des internationalen Holzwerkstoffherstellers erreichte laut Mitteilung 506 Millionen Euro und lag damit um 3,4 Prozent über dem Wert im entsprechenden Vorjahreszeitraum (489 Millionen Euro). Diese Entwicklung sei in erster Linie auf interne Verbesserungen zurückzuführen, die von einem positiven Marktumfeld unterstützt wurden. Pfleiderer erreichte bei den meisten der Produktbereiche in den ersten sechs Monaten demnach ein Volumenwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich.
Das Umsatzwachstum ging nach dem vorliegenden Halbjahresbericht einher mit einer positiven Margenentwicklung, da der Anteil höherwertiger Produkte an den Erlösen auf 66 Prozent erhöht wurde. In der Folge verbesserte sich die Bruttomarge vom Umsatz von 22,2 Prozent im ersten Halbjahr 2016 auf 23,6 Prozent im Berichtszeitraum.
Das Halbjahresergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreichte 66,1 Millionen Euro, ein Zuwachs von 27,6 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert (51,8 Millionen Euro). Dabei konnte Pfleiderer höhere Rohmaterialkosten durch Produktivitätssteigerungen, Kostensenkungen und einen laut Mitteilung konsequenten Fokus auf die Margenentwicklung kompensieren.
Größere Produktionskapazitäten
Tom K. Schäbinger, Vorstandsvorsitzender der Gruppe, bewertet laut Mitteilung die Entwicklung so: „Im ersten Halbjahr 2017 haben wir uns darauf konzentriert, die Effizienz der operativen Geschäfte zu erhöhen, unsere neu geschaffenen Kapazitäten optimal auszulasten und den Absatz von Mehrwertprodukten in unseren Hauptmärkten zu fördern. Der Fokus auf das Premiumsegment zeigt seinen Erfolg in der positiven Margenentwicklung. Wir haben jetzt eine starke Basis für Wachstum in den kommenden Quartalen.“Klares Ziel sei, „die positive Ertragsentwicklung des Konzerns weiter zu steigern.“
Dank der 2016 eingeleiteten Investitionen stehen der PfleidererGruppe aber auch größere Produktionskapazitäten zur Verfügung. Ziel der Maßnahmen sei, durch weitere Effizienzverbesserungen, störungsfreie Produktionsabläufe und die Verringerung von Engpässen zusätzliche Kosteneinsparungen zu erzielen. Im ersten Halbjahr 2017 erreichten die Investitionen des Konzerns 20,6 Millionen Euro nach 15,8 Millionen Euro im gleichen Vorjahreszeitraum. Im laufenden Jahr setze Pfleiderer sein langfristiges Investitionsprogramm fort, um die Produktionskapazitäten an die Marktnachfrage anzupassen und um die Produktivität weiter zu verbessern.
Für das Gesamtjahr 2017 sind Investitionen von mehr als 60 Millionen Euro vorgesehen. Zu den wichtigsten Projekten zählen die Fertigstellung und Inbetriebnahme der neuen Schleifstraße im größten Spanplatten-Produktionswerk in Neumarkt, Maßnahmen zum verstärkten Einsatz von Recyclingholz und zur Senkung der Rohmaterialkosten am gleichen Standort sowie eine neue Lackieranlage am Standort Leutkirch, die in den kommenden Monaten aufgebaut werden soll. Rund 12 Millionen Euro werden dafür benötigt.