Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Ein regelrechtes blaues Wunder
Tausende pilgern am Wochenende nach Isny und erleben eine verzauberte Stadt
ISNY - Zwei magische Abende haben die Einwohner der Stadt, viele Gäste und regelrechte Fans von „Isny macht blau“am Wochenende erlebt – eingehüllt in hochsommerliche Nachttemperaturen und nicht im geringsten Gefahr laufend, in einen Wolkenbruch samt Hagelschauer wie noch am frühen Donnerstagabend zu geraten. Wobei die lange Einkaufsnacht am Freitag verhältnismäßig noch größeren Zuspruch erfuhr wie die Kulturnacht am Samstag. Da wiederum war die Atmosphäre vielschichtiger: Geistlich-besinnlich bei den Konzerten in der Nikolaikirche, der Klanginstallation und der Reformations-Stadtführungsszene in der Ölbergkapelle, geradezu meditativ beim Stelzentheater auf und vor einer überdimensionalen grünen Parkbank im Schlosshof, ausgelassen-launig rund um die Kofferband aus Flawil oder „griabiggmiatlich“beim Alleinunterhalter vor dem Hotel Bären.
Neben dem Markttreiben im Kurpark entpuppte sich die Espantorstraße als Geheimtipp, wo Susanne und Erhard Bolender im Hinterhof der Stadtapotheke alte Postkarten von Eugen Felle und anderen Künstlern und Fotografen als PermanentDiaschau auf eine Leinwand „beamten“– von Isny mit vielen historischen, teils vergangenen Örtlichkeiten, vom Wintersportzentrum Großholzleute samt Schwarzem Grat, von der Schletteralpe, Wengen, Weitnau, Eisenharz und anderen Orten diesund jenseits der Allgäuer Landesgrenzen.
Musikalisches Zentrum der Kulturnacht war ohne Zweifel die OpenAir-Bühne vor der Musikbar Eberz, wo das wilde Trio „Mandowar“mit verblüffenden Verschmelzungen von Schlagergut – etwa Udo Jürgens’ „Griechischen Wein“– mit Klassikern des Hard-Rock und Heavy Metal aus der Playlist von Metallica, Motörhead oder Iron Maiden die Zuhörer begeisterte. Das musikalische blaue Wunder des Abends. Auch andere Farben entfalten ihre Faszination in der langen Nacht.