Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Größte und schönste „Classic“– europaweit
Ferdinand Lanz und Timo Baumann über die 14. „Internationale Classic“am Wochenende
ISNY - Am kommenden Wochenende, 1. bis 3. September, steht Isny im Zeichen der 14. Gelände-Zuverlässigkeitsfahrt „Internationale Classic“des Isnyer Motorsportclubs (MSC). Die beiden Vorsitzenden Ferdinand Lanz und Timo Baumann stecken seit Monaten in den Vorbereitungen auf das Großereignis und laden interessierte Besucher und Freunde betagter Geländemotorräder wieder zum Besuch ein.
Unmittelbar nach dem Pressetermin vor dem Plakat an der Lindauer Straße schlüpfen die beiden in ihre Motocross-Montur, stopfen eine Motorsäge in den Rucksack und fahren hinaus ins Gelände zur Kontrolle des 40 Kilometer langen Rundkurses rund um Isny: Bühlberg, Rotenbach, Rangenberg, Rohrdorf, Haubach, Sommersbach, Kolb-Tobel, Umspannwerk und wieder zurück zum Bühlberg nahe des Festgeländes im Industriegebiet.
„Wo Waldstücke oder alte Bäume die Stecke tangieren, müssen wir nach jedem Gewitter und Sturm kontrollieren, freiräumen, wenn nötig sogar schweres Gerät anfordern“, erzählen die beiden Vorsitzenden. Auch Ewald Aigner fährt mit, einer der Initiatoren der „Classic“vor 28 Jahren. Er weiß, welche Herausforderung dieses Großereignis für den MSC alle zwei Jahre darstellt. Mit Stolz sagt er: „Der MSC Isny hat europaweit die erste Classic veranstaltet.“Und mit Recht dürfe man behaupten: „Sie ist bis heute die größte, die am besten organisierte und durch das unvergleichliche Allgäuer Gelände – mit allen nur möglichen Schwierigkeitsgraden – auch die beliebteste Classic.“Und Ferdinand Lanz ergänzt: „Diese Geländefahrt gehört einfach zu Isny, auch wenn sie für unsere Vereinsmitglieder und Freunde eine Heidenarbeit darstellt – alle zwei Jahre geradezu eine Herkulesaufgabe.“
Die Vorstandskameraden seien seit einem Jahr mit der organisatorischen Planung beschäftigt: Gespräche mit der Stadt, mit Firmen, Ortschaftsräten, Naturschutzbehörden, Grundstücksbesitzern, mit der Ausschreibung, mit dem Programmheft, Bestellungen, Aufgabenverteilung, Verantwortlichkeiten. Und die komplette vergangene Woche seien jeden Tag rund 50 Personen mit dem ganz konkreten Aufbau beschäftigt gewesen: Streckenmarkierung, Beschilderung, Abschrankungen, Kontrollstellen, Zeltaufbau auf dem FrüchteJork-Parkplatz, Vorbereitung des Fahrerlagers mit Sanitär-Installation, Vorbereitung der „Start-Stopp“Sonderprüfung und des Trail-Geschicklichkeits-Parcours, Gefahrenzonen sichern, und so weiter. „Ich kann mich auf meine MSCler und alle drumherum verlassen, alle machen wieder mit, und da bin ich sehr froh“, gesteht Lanz.
Starterfeld auf 300 Fahrer begrenzt
Es sei bei den 13 zurückliegenden Veranstaltungen außer kleinen Blessuren noch nie etwas Schlimmes passiert: „, Gott sei Dank – wer sich anmeldet, der weiß aber, was hier gefordert ist, und der bringt auch das nötige sportliche Talent und Erfahrung mit“, ist Lanz sicher. Innerhalb von drei Tagen sei das Fahrerfeld via Internet belegt gewesen. Es sei auf 300 Starter begrenzt, damit die Veranstaltung noch überschaubar und zu bewältigen bleibt. MotocrossSportler aus acht Nationen hätten sich angemeldet, und wenn jeder einen Techniker mitbringe und mindestens einen Angehörigen, dann lebten allein im Fahrerlager rund 1000 Menschen. Je nach Wetter müsse man bei der Classic dann noch mit gut 3000 Zuschauern rechnen.
Für Besucher gibt es am Samstag ab 13 Uhr zu sehen, zu staunen und vor allem auch etwas zu hören: die „Start-Stopp“Sonderprüfung und anschließend die „Trail-Geschicklichkeitsprüfung.“Am Sonntag starten ab 10 Uhr jede Minute vier Enduro-Maschinen (alle mit Straßenzulassung) zur drei Mal 40 Kilometer langen Gelände-Zuverlässigkeitsfahrt mit einer eingebauten Geschwindigkeitsmessung auf einer Teilstrecke. In die Wertung aller drei Leistungsdisziplinen fließen Alter und Geschlecht des Fahrers sowie der Hubraum des Oldie-Motorrades (bis Baujahr 1978) mit ein.
Das Festzelt ist ab Freitagabend bis Sonntagabend geöffnet – Raum für Verpflegung, Begegnung und Fachsimpelei. „Dazu benötigen wir keine laute Musik und keine zusätzliche Unterhaltung. Die alten Maschinen machen genug Krach“, meint Lanz. Er verrät auch: Nach der Auswertung am späten Sonntagnachmittag werden Bürgermeister Rainer Magenreuter zusammen mit HansPeter Durach zur Anerkennung und Erinnerung den Erstplatzierten, etwas „Besonderes“übereichen, – nicht nur einen Serien-Pokal.
Eintrittsfreier Besuchermagnet werde wohl wieder die „Akrobatik auf Rädern“des Stunts-Sportlers Dominik Csauth mit drei Auftritten und hohem Gummiverschleiß sein, um 12, 15.30 und 19.30 Uhr. „Von einer Nachahmung wird eher abgeraten, denn der erste Versuch könnte bereits im Krankenhaus enden“, befürchten die MSC- Vorsitzenden.