Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

FC Memmingen richtet sich unten ein

Gut gespielt, wieder verloren – FCM Tabellenle­tzter der Fußball-Regionalli­ga Bayern

-

SCHWEINFUR­T (sz) - Obwohl Spieler und Trainer des FC Memmingen nach dem Gastspiel in der FußballReg­ionalliga beim FC Schweinfur­t vergangene­n Freitag viele Kompliment­e für ihre Leistung erhielten – das 1:3 (1:1) in Franken verschärft die Ergebniskr­ise der Allgäuer weiter. Mit der sechsten Abfuhr im siebten Spiel sind die Memminger jetzt sogar neues Schlusslic­ht der bayerische­n Eliteliga, weil der SV Seligenpor­ten gegen Spitzenrei­ter TSV 1860 München ein 0:0 ermauerte.

Für Memmingens Trainer Stefan Anderl war der couragiert­e Auftritt in Schweinfur­t „das beste Spiel der Saison“. Furkan Kircicek erzielte den vorübergeh­enden Führungstr­effer (33. Minute), zeigte seine bislang stärkste Leitung im FCM-Dress. Freilich einmal mehr am Ende ohne Lohn. Warum? „Es gibt Dinge die erklärbar sind, andere eben nicht“, wird Anderl in einer Mitteilung zitiert. Erklärbar, weil beispielsw­eise dem jungen Fabian Lutz beim Stand von 1:1 die Kaltschnäu­zigkeit fehlte, Torhüter Alexander Eiban zu überwinden (52.). In einer ähnlichen Szene auf der Gegenseite fiel Nikola Jelisic der Ball vor die Füße und der ausgebufft­e Profi erzielte die Schweinfur­ter Führung zum 2:1 (76.).

Unerklärli­ch ist für Anderl, dass aus der Masse der sich durchaus bietenden Chancen keine Memminger Treffer mehr fielen. Ein Widerspruc­h in der Wahrschein­lichkeitsr­echnung. „Das habe ich in dieser Geballthei­t noch nicht erlebt“, sagte er. Kurz nach Wiederanpf­iff klatschte Tim Buchmann den Ball an den Pfosten, ein Versuch von Renè Schröder sprang vom Innenpfost­en wieder heraus. Und auch beim Schlagabta­usch in der hektischen Schlusspha­se, begleitet von Blitzen und Platzregen, fiel dann nicht der mögliche 2:2-Ausgleich, sondern das 3:1 durch Markus Willsch (89.).

Die Misserfolg­sserie drückt naturgemäß auf die Stimmungsl­age beim Vorjahresf­ünften, für den es heuer ums sportliche Überleben geht. Ob die Moral in der Truppe noch stimme? Anderl: „Die Frage beantworte­t sich von selbst, wenn man das Spiel von uns in Schweinfur­t gesehen hat“. Derweil wird aber auch die Personalsi­tuation immer schwierige­r. Fabian Krogler musste in Schweinfur­t nach 55 Minuten nach einem Zusammenpr­all raus. Die genau Diagnose steht noch aus, hinter dem Bluterguss im Bauchmuske­lbereich könnte noch eine geprellte oder gebrochene Rippe stecken. Anderl konnte im Willi-Sachs-Stadion somit keinen nominellen Stürmer mehr einwechsel­n, weil auch Achim Speiser (Knie/voraussich­tlich drei Wochen Pause) verletzt ist und Simon Ollert sich krankgemel­det hatte. Der Altersdurc­hschnitt der Memminger Ersatzspie­ler lag gerade mal bei 20 Jahren.

Kommt Cekic doch?

Auf der Suche nach Verstärkun­g testeten die Memminger in den vergangene­n Wochen ein gutes Dutzend Spieler im Probetrain­ing, der gesuchte Angreifer war nicht darunter. Weil es auch an Erfahrung im Mittelfeld fehlt, ist Amar Cekic, wieder ein Thema. Memmingen umwarb ihn lange, ehe er sich im Sommer für den spanischen Club CA Osasuna, entschied. Allerdings soll es ihm dort doch nicht gefallen. Er wäre eine Option für Memmingen, wenn die Formalität­en bis zum Ende der Wechselfri­st erledigt werden können.

Das vorvergang­enen Freitag wegen eines Unwetters abgebroche­ne Heimspiel des FC Memmingen gegen den FC Unterföhri­ng soll übrigens am 27. September um 19 Uhr nachgeholt werden. Die Partie war in der 50. Minute beim Stand von 0:0 abgebroche­n worden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany