Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Traurig und schockierend“
Graffiti an Gottesbergkirche kurz vor dem Tag der Altarweihe
- Entsetzen herrscht in Bad Wurzach über die Schmierereien an der Wallfahrtskirche Zum Heiligen Kreuz auf dem Gottesberg. Der Schaden soll so schnell wie möglich behoben werden. Schließlich steht ein besonderer Freudentag bevor: Am kommenden Sonntag, 10. September, ist der Festgottesdienst zur Altarweihe.
Erst vor Kurzem ist die umfangreiche Sanierung der Gottesbergkirche abgeschlossen worden. Unter anderem war auch die Fassade erneuert worden. Das macht die Schmierereien im Jahr des 300-jährigen Bestehens der Wallfahrtskirche noch ärgerlicher. „Das ist nur noch traurig und schockierend. Jeder, der zum Gottesberg kommt, ist entsetzt“, sagt Kirchenpfleger Peter Depfenhart. Auch Kirchenbesucher schütteln derzeit nur den Kopf, wenn sie die Schmierereien sehen: „Riesengroße Sauerei“, „Verbrecher“, „bodenlos“, „eine Schande“, „Frechheit“, so lauten Kommentare.
Auch in den sozialen Netzwerken herrscht Fassungslosigkeit. „Absolute Respektlosigkeit“, „da fehlen einem die Worte“, „einfach ohne Hirn“, „nicht mehr ganz normal in der Oberstube“. so heißt es in den Kommentaren von Usern der Seite „Du weißt, dass Du aus Bad Wurzach bist“.
Tat in der Nacht zum Samstag
Depfenhart steht nach der Tat, die in der Nacht zum Samstag geschah, in Kontakt zu Handwerkern, die in den kommenden Tagen die Schmierereien beseitigen sollen. Einer oder mehrere Unbekannte haben an der stadtwärts gewandten Längsseite der Gottesbergkirche und am Eingangsbereich unflätige Parolen in englischer Sprache aufgesprüht. Benutzt wurden dazu schwarze und weiße Farbe sowie mutmaßlich eine Schablone. Auch die Eingangstür, vergitterte Fenster und eine Laterne sind besprüht worden.
„Ein paar Tausend Euro“
Die Schmierereien an den Wänden können wohl übermalt werden. „Die Fenster zu säubern, wird wegen der Gitter schwierig werden. Eventuell werden wir damit leben müssen“, so der Kirchenpfleger. Die Tür muss abgeschliffen und neu lackiert werden. Auf den Kosten, Depfenhart rechnet mit „ein paar Tausend Euro“, bleibt die Kirchengemeinde sitzen, bis der oder die Täter geschnappt werden. „Ein oder zwei Tage Arbeit“, so rechnet der Kirchenpfleger, werden die Arbeiten in Anspruch nehmen. Oberstes Ziel ist es, bis zum kommenden Sonntag „zu retten, was zu retten ist“. Denn dann findet um 9.30 Uhr der Festgottesdienst zur Altarweihe mit Weihbischof Johannes Kreidler fest.
Freudentag steht bevor
Er soll ein Höhepunkt des Jubiläumsjahrs werden. Das bisherige Provisorium wird durch einen richtigen Altar und einen dazu passenden Ambo (das „Pult“für die Lesung) ersetzt. Auch erhält die Kirche neue Osterleuchten, neue Sedilien (Sitze im Altarraum) und ein neues Chorgestühl für die Patres. Diesen Tag der Freude wird sich die Kirchengemeinde auch von den Schmierfinken nicht verderben lassen.
„Die Fenster zu säubern, wird wegen der Gitter schwierig werden. Eventuell werden wir damit leben müssen.“Kirchenpfleger Peter Depfenhart
Die Polizei vermutet, dass der
gleiche ( die gleichen) Täter auch Ende Juni die Kirchenwände von
St. Verena beschmiert haben. Hinweise auf den oder die Täter nimmt das Polizeirevier in Leutkirch entgegen: Telefon 0 75 61 / 8 48 80.