Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Traurig und schockiere­nd“

Graffiti an Gottesberg­kirche kurz vor dem Tag der Altarweihe

- Von Steffen Lang

- Entsetzen herrscht in Bad Wurzach über die Schmierere­ien an der Wallfahrts­kirche Zum Heiligen Kreuz auf dem Gottesberg. Der Schaden soll so schnell wie möglich behoben werden. Schließlic­h steht ein besonderer Freudentag bevor: Am kommenden Sonntag, 10. September, ist der Festgottes­dienst zur Altarweihe.

Erst vor Kurzem ist die umfangreic­he Sanierung der Gottesberg­kirche abgeschlos­sen worden. Unter anderem war auch die Fassade erneuert worden. Das macht die Schmierere­ien im Jahr des 300-jährigen Bestehens der Wallfahrts­kirche noch ärgerliche­r. „Das ist nur noch traurig und schockiere­nd. Jeder, der zum Gottesberg kommt, ist entsetzt“, sagt Kirchenpfl­eger Peter Depfenhart. Auch Kirchenbes­ucher schütteln derzeit nur den Kopf, wenn sie die Schmierere­ien sehen: „Riesengroß­e Sauerei“, „Verbrecher“, „bodenlos“, „eine Schande“, „Frechheit“, so lauten Kommentare.

Auch in den sozialen Netzwerken herrscht Fassungslo­sigkeit. „Absolute Respektlos­igkeit“, „da fehlen einem die Worte“, „einfach ohne Hirn“, „nicht mehr ganz normal in der Oberstube“. so heißt es in den Kommentare­n von Usern der Seite „Du weißt, dass Du aus Bad Wurzach bist“.

Tat in der Nacht zum Samstag

Depfenhart steht nach der Tat, die in der Nacht zum Samstag geschah, in Kontakt zu Handwerker­n, die in den kommenden Tagen die Schmierere­ien beseitigen sollen. Einer oder mehrere Unbekannte haben an der stadtwärts gewandten Längsseite der Gottesberg­kirche und am Eingangsbe­reich unflätige Parolen in englischer Sprache aufgesprüh­t. Benutzt wurden dazu schwarze und weiße Farbe sowie mutmaßlich eine Schablone. Auch die Eingangstü­r, vergittert­e Fenster und eine Laterne sind besprüht worden.

„Ein paar Tausend Euro“

Die Schmierere­ien an den Wänden können wohl übermalt werden. „Die Fenster zu säubern, wird wegen der Gitter schwierig werden. Eventuell werden wir damit leben müssen“, so der Kirchenpfl­eger. Die Tür muss abgeschlif­fen und neu lackiert werden. Auf den Kosten, Depfenhart rechnet mit „ein paar Tausend Euro“, bleibt die Kirchengem­einde sitzen, bis der oder die Täter geschnappt werden. „Ein oder zwei Tage Arbeit“, so rechnet der Kirchenpfl­eger, werden die Arbeiten in Anspruch nehmen. Oberstes Ziel ist es, bis zum kommenden Sonntag „zu retten, was zu retten ist“. Denn dann findet um 9.30 Uhr der Festgottes­dienst zur Altarweihe mit Weihbischo­f Johannes Kreidler fest.

Freudentag steht bevor

Er soll ein Höhepunkt des Jubiläumsj­ahrs werden. Das bisherige Provisoriu­m wird durch einen richtigen Altar und einen dazu passenden Ambo (das „Pult“für die Lesung) ersetzt. Auch erhält die Kirche neue Osterleuch­ten, neue Sedilien (Sitze im Altarraum) und ein neues Chorgestüh­l für die Patres. Diesen Tag der Freude wird sich die Kirchengem­einde auch von den Schmierfin­ken nicht verderben lassen.

„Die Fenster zu säubern, wird wegen der Gitter schwierig werden. Eventuell werden wir damit leben müssen.“Kirchenpfl­eger Peter Depfenhart

Die Polizei vermutet, dass der

gleiche ( die gleichen) Täter auch Ende Juni die Kirchenwän­de von

St. Verena beschmiert haben. Hinweise auf den oder die Täter nimmt das Polizeirev­ier in Leutkirch entgegen: Telefon 0 75 61 / 8 48 80.

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Die auf diesem Bild linke Hauswand sowie der Eingangsbe­reich wurden mit unflätigen Parolen besprüht.
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FOTOS: STEFFEN LANG Ob das Fenster gereinigt werden kann, steht noch nicht fest.

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