Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Neue Wanderstege zwischen den Urseen
Bautätigkeit von Bibern und deren Folgen machen eine Erneuerung unumgänglich
BEUREN (gs) - Biberschäden im Bereich des kleinen und großen Ursees haben wieder einmal für Unmut gesorgt. Mit ihrer aktiven Bautätigkeit haben die Nager die Stege des Wanderweges zwischen dem kleinen und großen Ursee zum Überfluten gebracht, was eine Erneuerung unumgänglich machte.
Um die Wanderwege durch dieses schöne und beliebte Naturschutzgebiet wieder begehbar zu machen, haben die beiden Angestellten des Beurener Bauhofs Rudolf Dilger sowie Leonhard Schwenk kürzlich insgesamt 120 Meter veraltete und zu niedrige Stege erneuert. Insgesamt seien für diese Maßnahme 180 Pfähle á zwei Meter Länge sowie 80 Querbalken zur Stärkung aus Lerchenholz notwendig gewesen, um die neuen Stege im Morast zu befestigen. „Das dürfte jetzt wieder für die nächsten 15 bis 20 Jahre halten“, vermutet Dilger.
Als Gegenmaßnahme und um das Hochwasser einigermaßen im Griff zu halten, würde Dilger jeden Morgen die Dämme der pelzigen und überaus fleißigen Bauherren öffnen. „Das ist notwendig, da die Biber über Nacht die Dämme wieder aufbauen und das nicht nur mit Kleinholz sondern mit Ästen, die oftmals eine Länge von bis zu zwei Meter haben“, erklärte der Landschaftspfleger. Erschwerend zum Problem Biber käme, dass bei Hochwassergefahr für die Stadt Leutkirch durch das Ansteigen der Eschach und zu deren Entlastung der Auslauf aus dem TaufachFetzachmoos geschlossen werden müsse.
Vor vielen Jahren, habe der Wasserpegel etwa 20 Zentimeter betragen. Mittlerweile sei dieser auf 60 Zentimeter angestiegen, bedauerte Dilger. Damit der Pegel wieder sinken könne, würde es regenfreie Tage benötigen sowie ständig offene Biberdämme. Erst dann würde das Wasser pro Tag etwa einen Zentimeter weichen. „Da braucht es lange, bis mal ein halber Meter weg ist“, sagte der Bauhofangestellte. Durch den hohen Wasserstand sei auch das Herausmähen von Gras teilweise unmöglich geworden. Selbst den Fröschen, die sich bisher im FetzachTaufachmoos niedergelassen hätten sei es zu nass. „Die Anzahl ist gewaltig zurückgegangen“, sagte Dilger. Ebenso seien auch viele verschiedene Pflanzenarten verschwunden.