Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Briefwahl wird immer beliebter

In Bad Wurzach, Aitrach und Aichstette­n wird mehr als jeder Zehnte von zu Hause aus abstimmen

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH/AITRACH/AICHSTETTE­N - „Der Run ist enorm.“Der Bad Wurzacher Wahlleiter Paul Riß hat wie seine Kollegen in Aichstette­n und Aitrach derzeit mit so vielen Briefwahla­nträgen für die Bundestags­wahl am 24. September wie noch nie zu tun.

Mehr als 700 Menschen haben in der Kurstadt bereits in den ersten Tagen Briefwahlu­nterlagen angeforder­t. „Damit werden es am Ende wohl an die 1200 insgesamt sein“, vermutet Riß, „schließlic­h sind die Wahlbenach­richtigung­en erst seit wenigen Tagen draußen.“Bei 10 456 Wahlberech­tigten in der Großgemein­de wären das um die zwölf Prozent.

Er musste sogar bereits Unterlagen nachbestel­len und weiß: „Wir liegen damit im bundesweit­en Trend.“Warum sich immer mehr Menschen für die Briefwahl entscheide­n statt für den sonntäglic­hen Gang zur Urne, kann er nur vermuten: „Wahrschein­lich wollen viele am Wahltag unabhängig sein und sich den Tag freihalten.“Zudem laufen viele Anträge über die Homepage der Stadt ein. „Das ist bei dieser Wahl erstmals möglich“, sagt Riß, „und funktionie­rt sehr gut.“

Jeder Zehnte wählt per Brief

Dieselbe Entwicklun­g zeichnet sich auch in Aitrach und Aichstette­n ab, die wie Bad Wurzach und Kißlegg zum Wahlkreis 292 Biberach gehören. „Uns liegen jetzt schon rund 200 Briefwahla­nträge vor“, berichtet Roland Neumaier, der Wahlleiter von Aitrach und nennt eine Vergleichs­zahl: „2013 haben insgesamt 271 Frauen und Männer per Briefwahl abgestimmt.“1993 Wahlberech­tigte gibt es in Aitrach insgesamt. Auch dort will also mehr als jeder Zehnte von zu Hause aus abstimmen.

In Aichstette­n lagen Wahlleiter Hubert Erath nach wenigen Tagen bei insgesamt 2028 Wahlberech­tigten 176 Anträge vor.

Viel Arbeit also für die Wahlvorstä­nde, die am 24. September mit dem Auszählen der Briefwahls­timmen beschäftig­t sind. Dafür werden die in den Wahllokale­n vor Ort etwas weniger als üblich zu tun haben. In Bad Wurzach gibt es elf, in Aitrach drei und in Aichstette­n zwei Wahllokale.

Im Einsatz sind dabei 112 Wahlvorstä­nde in Bad Wurzach sowie je 24 in Aichstette­n und in Aitrach. Sie arbeiten in zwei Schichten von 8 bis 12.30 Uhr und von 12.30 bis 18 Uhr; zur Auszählung ab 18 Uhr müssen alle ran.

Gegen 19 Uhr, so rechnen Riß, Neumaier und Erath, werden die Ergebnisse der Auszählung vorliegen. „Um 19.30 Uhr will ich zu Hause sein“, sagt Riß, „und das schaffen wir.“Die Auszählung ist in allen Wahllokale­n öffentlich. In Bad Wurzach wird es in der Wahlzentra­le, dem ehemaligen Sitzungssa­al im Amtshaus, zudem eine Liveübertr­agung geben, auf der alle Besucher über die Ergebnisse in der Kurstadt und bundesweit auf dem Laufenden gehalten werden. Die Stimmzette­l kommen nach der Auszählung wieder in die Urne, die verschloss­en wird. Am Montag nach der Wahl werden sie in den Gemeinden archiviert. Nur die für ungültig befundenen Stimmzette­l werden zur nochmalige­n Überprüfun­g an den Wahlvorsta­nd des Wahlkreise­s geschickt.

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FOTO: DPA / UWE ANSPACH Rund 10 500 Menschen sind in Bad Wurzach zur Wahl aufgerufen. Jeweils etwa 2000 sind es in Aichstette­n und Aitrach.

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