Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Starkes Briefwahlinteresse
Leutkircher Wahlamt richtet für den 24. September drei Briefwahlbezirke ein
Auch in Leutkirch sind schon deutlich mehr Anfragen eingegangen.
LEUTKIRCH - 1917 Briefwahlstimmen sind bei der letzten Bundestagswahl im Jahr 2013 in Leutkirch abgegeben worden. Schon jetzt, zehn Tage vor dem Wahlgang am 24. September, ist diese Zahl deutlich übertroffen. Das hat Folgen. Anders als noch vor vier Jahren hat die Leutkircher Wahlleitung gleich drei Briefwahlbezirke eingerichtet, um der starken Nachfrage gerecht werden zu können.
Donnerstagvormittag, Leutkircher Bürgerbüro. Ida Fleck von der Leutkircher Stadtverwaltung wirft mehrere Wahlbriefe in die drei Wahlurnen ein, die für die drei Briefwahlbezirke bereitstehen. Alle Daten sind zuvor genau geprüft worden. Die Briefwahlunterlagen waren frühzeitig angefordert und bereits zurückgeschickt worden, sie sind formal gültig und damit reif für den Einwurf. Das haben zuvor Sonja Mayer, die Leiterin des Bürgerbüros, und ihre Kolleginnen überprüft.
Rund 2500 Briefwahlanfragen in Leutkirch
Die letzte Entscheidung darüber, ob alles seine Ordnung hat, wird dann am Abend des 24. September fallen. Dann müssen die Wahlvorstände kontrollieren, ob alle nötigen Voraussetzungen auch zutreffen. Jede Stimme, die per Briefwahl abgegeben wird, muss ein weiteres Mal genau kontrolliert werden – analog zu den Vorgaben für den Urnengang in den vertrauten Wahllokalen.
Rund 2500 Anfragen zur Briefwahl sind bereits in Leutkirch und den Ortschaften angefordert worden. Damit liegt die Große Kreisstadt einerseits im bundesweit beobachteten Trend, frühzeitig das Wahlrecht ausüben zu wollen. Erste Prognosen lassen darauf schließen, dass bis zu 30 Prozent der Stimmen auf diesem Weg abgegeben werden. Und das gilt nicht nur für in Deutschland lebende Wahlberechtigte. Im Leutkircher Wahlamt wurden auch Stimmzettel von Wahlberechtigten aus Australien, aus Finnland oder auch aus der Schweiz angefordert, ein Teil davon ist bereits eingetroffen. Andererseits, bezogen auf das klassische Wählerverhalten, weisen Demoskopen immer wieder auch darauf hin, dass sich viele Wahlberechtigte erst im Wahllokal dafür entscheiden, wem sie ihre Erst- oder Zweitstimme gönnen.
Aktuell sind in Leutkirch 16 888 Wahlberechtigte gemeldet. Darunter befinden sich 1002 Erstwähler. Zum ersten Mal wird, unterstützt von zwei weiteren Kräften, Tanja BinderMüller in der Stadtverwaltung für so eine große Wahl verantwortlich sein. Am Wahltag werden 166 Personen vor Ort im Rathaus und in den Wahllokalen im Einsatz sein.
Tanja Binder-Müller hält sich mit Prognosen darüber zurück, wann für Leutkirch ein vorläufiges amtliches Endergebnis feststehen wird, das dann an die Wahlkreisleitung in Ravensburg übermittelt werden kann. Alle Kommunen streben aber an, gegen 19 Uhr schon fertig sein zu können.
Die Stadtverwaltung wird am Wahltag von 18 Uhr an im Foyer des Rathauses eine Leinwand mit den Daten der Ergebnisse aus allen Wahlbezirken installieren. Traditionell, so die Hoffnung, werden sich dann auch wichtige Gesprächspartner aus der lokalen politischen Szene dort einfinden.