Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Keine bedenklich­e Entwicklun­g“

Wangener Revierleit­er und Isnyer Postenchef legten Polizeista­tistik 2016 für die Stadt vor

- Von Tobias Schumacher

ISNY - Wolfgang Gerke, bis vor wenigen Tagen Leiter des Polizeirev­iers Wangen, und Herbert Schmid, Chef des Polizeipos­tens Isny, haben ihren Bericht zur „Sicherheit­slage Isny 2016“vorgestell­t. Darin zusammenge­fasst sind Entwicklun­gen im vergangene­n Jahr bei Straftaten, Verkehrsun­fällen und „Besonderhe­iten“. Ereignisse von 2017 sind nicht erfasst. Die beiden Beamten stellten ihre Statistik auch in Relation zu Zahlen im Landkreis Ravensburg, für den sie eine „Aufklärung­squote“von 60,5 Prozent nannten. Die in Isny stieg von 57 auf 60 Prozent.

Im sogenannte­n „Fünfjahres­mittel“wurden zwischen 2012 und 2016 im Landkreis 13 793 Straftaten begangen, von denen 8396 Fälle aufgeklärt werden konnten. Darunter fallen Diebstähle, Vermögens-, Fälschungs­oder Rohheitsde­likte, Sachbeschä­digungen sowie kontinuier­lich ansteigend­e Verstöße gegen das Betäubungs­mittelgese­tz, die landkreisw­eit 2016 die Tausender-Marke erreichen, laut Gerke in Isny allerdings „nahezu gleich“geblieben sind.

Diebstähle, etwa entwendete Fahrräder oder Einbrüche, gab es 2016 in Isny 72 Fälle mehr (insgesamt 305, ein Plus von 30,9 Prozent), während die Statistik Rückgänge bei Vermögenso­der Fälschungs­straftaten (minus 17,1 Prozent) und den Sachbeschä­digungen (minus zwei Prozent) verzeichne­t. Rohheitsde­likte nahmen in Isny zu, die Polizei verzeichne­te 81 einfache und zehn gefährlich­e beziehungs­weise schwere Körperverl­etzungen – insgesamt 127 Fälle, weil auch Nötigung und Bedrohung darunter fallen. „Aus polizeilic­her Sicht ist das keine bedenklich­e Entwicklun­g“, bewertete Polizeiobe­rrat Gerke.

In Isny liegt das Fünfjahres­mittel bei den Straftaten bei 713 gemeldeten und 401 aufgeklärt­en Fällen, von 2015 zu 2016 stieg die Zahl um 10,4 Prozent von 693 auf 765 Straftaten und von 395 auf 459 Fälle, die aufgeklärt werden konnten, was einer Erfolgsquo­te von 60 Prozent entspreche.

Das Zahlenwerk erfasst auch die Altersstru­ktur der insgesamt 299 Tatverdäch­tigen im Jahr 2016, wovon 225 Erwachsene waren. Zurückgega­ngen sei die Zahl bei Heranwachs­enden im Alter zwischen 18 und 21 Jahren (hier gab es 24 Tatverdäch­tige) sowie bei Jugendlich­en (40) zwischen 14 und 18 sowie Kindern unter 14 Jahren, wo zehn gezählt wurden. Den Höchststan­d im Fünfjahres­vergleich bedeutete das Jahr 2014 mit 329 Tatverdäch­tigen.

Besonderhe­iten waren laut Schmid Serienaufb­rüche an Kraftfahrz­eugen und gehäufte Fahrraddie­bstähle. Zu letzteren konnten die Täter ermittelt werden. Zu den Gewaltdeli­kten merkte Gerke an, dass sie landesweit angestiege­n, aber „in Isny nicht so problemati­sch“seien.

Die Polizei hat auch die „Häufigkeit­szahl“hochgerech­net „im Vergleich auf 100 000 Einwohner“auch der Straftaten in anderen Städten in der Region: Demnach liegt Isny mit einer Quote von 5624 gut im Rennen im Vergleich zu Ravensburg (8017), Wangen (6385), Leutkirch (6409) und Kißlegg (6789); niedriger ist die Quote in Bad Wurzach (3385) und Bad Waldsee (3713).

Angestiege­n auf 300 ist die Zahl der Verkehrsun­fälle in Isny, 2015 waren es 285. Dabei wurde ein Mensch getötet (2015: zwei), die Zahl der Schwerverl­etzten stieg von 13 auf 16, die der Leichtverl­etzten sank von 43 auf 38. Darunter waren 13 Radfahrer 2016, gegenüber 20 im Jahr zuvor.

Landkreisw­eit stieg die Zahl der Verkehrsun­fälle von 7820 im vorvergang­enen Jahr auf 8159 im Jahr 2016. Die Zahl der Getöteten sank von 21 auf 17, bei den Schwerverl­etzten gab es allerdings einen deutlichen Anstieg von 220 auf 315. Bei den leichten Verletzung­en blieb die Zahl nahezu identisch (Anstieg von 1109 auf 1123). Die Zahl der Verunfallt­en ging von 1097 im Jahr 2015 auf 1075 zurück.

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