Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Heimpremiere ohne Happy End
MTG-Handballer unterliegen dem Württembergliga-Konkurrenten Wolfschlugen 23:25
WANGEN - In einer vor allem in den letzten zehn Minuten an Spannung kaum zu überbietenden Partie ist den über weite Strecken wacker kämpfenden Wangener Handballern ein durchaus mögliches Happy End verwehrt geblieben. Am Ende dieser hochklassigen Württembergliga-Begegnung unterlag die MTG bei ihrer Saisonheimpremiere am Samstagabend dem TSV Wolfschlugen mit 23:25 (9:13). Der leichte Favorit, Saison übergreifend mit dem dritten Sieg in Folge, agierte um Nuancen abgezockter.
Der Wahnsinn, der den Handballsport so überaus attraktiv wie unberechenbar macht, war perfekt, als die MTG-Handballer nach einem scheinbar uneinholbaren 10:16-Rückstand (34. Minute) das bis dahin überwiegend einseitige Geschehen urplötzlich wieder mitgestalteten. Gebührend gefeiert: der 21:21-Ausgleich durch den mutigen „Shooter“Marc Kuttler (53. Minute).
„Bedingungsloser Kampf “
„Wir wussten, dass man ein gut eingestelltes Wangener Kollektiv nur mit bedingungslosem Kampf bezwingen kann. Das ist uns über 60 Minuten verdient gelungen“, stimmte Wolfschlugens neuer Trainer Markus Stotz das hohe Lied auf sein frisch formiertes Team an.
Dur-Töne hier, Moll-Dissonanzen da? Von wegen! Das hellwache Wangener Publikum in der mit nahezu 600 Zuschauern brechend vollen „Hölle Süd“entwickelte ein teuflisch gutes Gespür für das zwischendurch wankelmütig wirkende Innenleben seiner Mannschaft. Keiner spielte verrückt, als die MTG, wie von Trainer Markus Rosenwirth propagiert, aufs Tempo drückte und in der Deckung konsequent zupackte. So stand es in Minute zwölf gar 6:3.
„Danach zeigte sich allerdings, dass uns Aaron Mayer in Situationen, wo es mal nicht so gut läuft, doch sehr fehlt“, räumte der neue MTGCoach bei seiner Premiere in der Argenhalle unaufgeregt ein. Nicht nur nach Auffassung des 34-Jährigen gibt’s an den berühmten Stellschrauben noch einiges zu drehen, bis es rund läuft im Wangener Getriebe. „Wobei ich nicht gedacht hätte, dass wir bereits so weit sind.“Bestätigung erhält das pragmatische Bekenntnis durch den Auftaktsieg (31:28 in Wißgoldingen-Winzingen-Donzdorf).
Sebastian Staudacher, in Kürze 28 und somit schon Altgedienter unter Wangens „jungen Wilden“, trauerte trotz allem der verpassten Chance hinterher – allerdings nicht lange. Der kämpferisch vorbildliche Kapitän grantelte nach der Niederlage gegen Wolfschlugen um seine herausragenden Protagonisten Friedrich Gückel (Tor), Matthias Kania (elf Treffer) und den bulligen Kreisläufer Samuel Stoll: „In der Schlussphase gab’s ein paar Fehler zuviel, und die Cleverness fehlte. Drei Tage lang ärgerlich, dann aber abgehakt.“Vor der Partie beim gut gestarteten Neuling SG Hegensberg-Liebersbronn (4:0 Punkte), den man im HVW-Pokal freilich deutlich 41:31 distanzierte in der Nähe von Esslingen.
Fix fehlen werden weiterhin Torjäger Aaron Mayer (vorderes Syndesmoseband gerissen) sowie Außen-Ass Jens Bader (Meniskus-OP).
Nerger, Kucera (beide Tor); Kuttler (7 Treffer), Elia Mayer (7/davon 3 Siebenmeter), Straub (3), David Paul, Schnitzer (je 2), Lukas Paul, Staudacher (je 1), Bächle, Fischer, Kilian, Natterer, Plieninger.
MTG: