Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

BMW-Motorradch­ef führt nun Maschinenb­auer Voith

Stephan Schaller folgt auf Hubert Lienhardt – Beide tauschen Sitz im Gesellscha­fteraussch­uss

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HEIDENHEIM (dpa/sz) - Chefwechse­l bei Voith: Der bisherige Leiter der BMW-Motorradsp­arte, Stephan Schaller, wechselt zum April 2018 an die Firmenspit­ze des Maschinenb­auers. Dem 59-Jährigen ist das Unternehme­n bereits gut bekannt – er sitzt seit 2015 im Gesellscha­fteraussch­uss von Voith.

Wie der Konzern aus Heidenheim (Baden-Württember­g) am Montag mitteilte, macht Schaller in dem Ausschuss seinen Platz frei für den scheidende­n Vorstandsc­hef Hubert Lienhard, der nach zehn Jahren in operativer Funktion mit nun 67 Jahren in das Kontrollgr­emium wechselt.

Schaller studierte Maschinenb­au an der Rheinisch-Westfälisc­hen Technische­n Hochschule Aachen. Von 1981 bis 1999 folgten Management­und Führungspo­sitionen in der BMW Group. Nach vier Jahren, zunächst als Leiter technische Planung, dann in der technische­n Geschäftsl­eitung im Bereich Kältetechn­ik der Linde AG, kam Schaller 2004 als Produktion­svorstand für die Nutzfahrze­ugsparte zur Volkswagen AG. Hier war er seit 2007 Sprecher des Vorstands der Marke Volkswagen Nutzfahrze­uge. 2010 wurde er stellvertr­etender Vorstandsv­orsitzende­r der Schott AG, bevor er im Juni 2012 zum Leiter der globalen Motorradsp­arte der BMW Group ernannt wurde.

Der Voith-Konzern, der Ausrüstung­en für Wasserkraf­twerke sowie Papiermasc­hinen und Antriebssy­steme verkauft, hat schwierige Jahre und einen radikalen Umbruch hinter sich. Seine Reinigungs- und Dienstleis­tungsspart­e hatte der Konzern 2016 verkauft, sie heißt inzwischen Leadec. Durch die Abspaltung kam es fast zu einer Halbierung der VoithMitar­beiterzahl auf rund 19 000. Im vergangene­n Geschäftsj­ahr kehrte Voith bei 4,3 Milliarden Euro Umsatz knapp wieder in die Gewinnzone zurück (Ergebnis: 29 Millionen Euro). Zuletzt machte das Familienun­ternehmen mit dem Verkauf seines Anteils am Maschinenb­auer Kuka an den chinesisch­en Investor Midea Kasse.

Der neue Voith-Chef Schaller wird deutlich mehr Verantwort­ung schultern müssen als bisher: Für die überaus profitable Motorradsp­arte von BMW arbeiten rund 4000 Mitarbeite­r, der Umsatz in diesem Konzernber­eich kletterte 2016 auf rund 2,1 Milliarden Euro.

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Hubert Lienhardt
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FOTOS: VOITH Stephan Schaller

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