Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Mit Prinzessinnen fing alles an
Eva Boll und Frédérique Mignot aus Luxeuil-les-Bains stellen im Amtshaus aus
BAD WURZACH - Farbenfroh, detailgetreu und stimmungsvoll: Man merkt den Acrylbildern nicht an, dass sie von zwei Künstlerinnen geschaffen wurden, die das Malen nur als Hobby betreiben. Eva Boll und Frédérique Mignot aus Luxeuil-les-Bains werden ihre Bilder, welche unterschiedlichste Motive und Situationen darstellen, in den nächsten Wochen im Amtshaus ausstellen.
Bürgermeister Roland Bürkle begrüßte die zahlreich versammelten Interessierten und zeigte sich besonders erfreut über diese Ausstellung, die ein weiterer Beweis für die gute Partnerschaft zwischen Bad Wurzach und Luxeuil-les-Bains sei.
„An Freundschaft arbeiten“
„Wir müssen ständig an dieser Freundschaft arbeiten“, betonte er die Wichtigkeit des Austausches, der sich neben der Kunst auch in vielen anderen Bereichen zeigt. Vielleicht, so Bürkle, könne man auch den ein oder anderen mithilfe dieser Kunst, die Menschen auf eigene Art und Weise anspricht, für Luxeuil gewinnen.
Ulrike Fuchs umriss in ihrer Laudatio zunächst den Werdegang der beiden Künstlerinnen. Eva Boll, gebürtig von der Schwäbischen Alb, zog es vor 20 Jahren nach Frankreich, wo sie sich vermehrt der Bildenden Kunst widmete und Malkurse besuchte. Frédérique Mignot dagegen begann ihre künstlerische Karriere mit zehn Jahren zunächst mit Prinzessinnen aus Märchenbüchern. Talent war vorhanden, aber dennoch entschied sie sich für eine Erzieherinnen-Ausbildung. Heute gibt sie Kindern Zeichenunterricht und stellt ihre Bilder immer wieder aus. In Bad Wurzach ist es für sie bereits die zweite Ausstellung, denn schon 1992 beteiligte sie sich an der großen Künstlerausstellung, bei der 30 Luxeuiler Künstler ihre Werke zeigten.
Ulrike Fuchs lobte an der jetzigen Ausstellung sowohl die ansprechende Farbigkeit der Bilder als auch deren Expressivität. Tatsächlich bestechen die Bilder beider Künstlerinnen durch das Spiel mit den Farben. Während Eva Boll sich mehr mit klareren, akzentuierten Formen und Liebe zum Detail ausdrückt, findet man bei Frédérique Mignot auch verschwommenere Motive, die äußerst gut Stimmungen einfangen.
Bilder strahlen Ruhe aus
Sehr konkrete Titel weisen dem Kunstliebhaber den Weg durch die Ausstellung, beispielsweise „Sonnenuntergang“ oder „Eine schöne Venezianerin“. Was die Bilder vereint, ist die Ruhe, die sie ausstrahlen, selbst bei energiegeladenen Motiven wie der Meeresbrandung.
Der Dank des Bürgermeisters und der Künstlerinnen ging sowohl an Christine Behringer an der Harfe, die die Vernissage mit außerordentlich passenden Stücken musikalisch begleitete, als auch an das Organisationsteam des Partnerschaftsvereins mit Beate Ebel und den Ehepaaren Spieler, Dewor und Blattner.