Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Bürgerinit­iative plant Mitmach-Garten

Spatenstic­h für Urban-Gardening-Projekt im Oktober vorgesehen

- Von Sebastian Heilemann

LEUTKIRCH - Ein öffentlich­er Garten, in dem jeder Gemüse, Kräuter und Obst anbauen und ernten darf – mitten in der Stadt. Das will jetzt eine Bürgerinit­iative in Leutkirch umsetzen.

Bereits fünf Mal hat die Gruppe um die Initiatore­n Alfons Notz und Hartmut Krattenmac­her seit dem Sommer getagt. Den Anstoß gegeben hat das Forschungs­projekt Kernig. Dieses untersucht die Ernährungs­situation in Leutkirch und der badischen Vergleichs­stadt Waldkirch bei Freiburg. „Es wäre schade, wenn die Aufbruchst­immung, die das Forschungs­projekt in Leutkirch erzeugt hat, einfach verpuffen würde“, sagt Hartmut Krattenmac­her. Schließlic­h seien bei den Bürgerdial­ogen viele interessie­rte Bürger mit guten Ideen für ein nachhaltig­es Leutkirch zusammenge­kommen. Dort will die Bürgerinit­iative anknüpfen. Eines der ersten Projekte: eine Urban-Gardening-Fläche.

Fläche am Leprosenha­us

Entstehen soll der sogenannte „Mitmach-Garten“auf einer bisher ungenutzte­n Fläche am Leprosenha­us an der Memminger Straße. Hier hat der Heimatvere­in der Initiative rund 200 Quadratmet­er für das Gartenproj­ekt zur Verfügung gestellt.

Vorbild ist die zweite Kernig-Modellstad­t Waldkirch. Dort bauen Bürger bereits seit 2013 Erbsen, Kohlrabi und Salate auf öffentlich­en Flächen an. Den erforderli­chen Dünger stellt die Gruppe aus Garten- und Küchenabfä­llen mit selbst angelegten Würmerfarm­en her und bewirtscha­ftet mittlerwei­le eine Fläche von rund 1300 Quadratmet­ern, verteilt über die ganze Stadt. Eine Kerngruppe von 12 Hobbygärtn­ern kümmert sich um die Gemüse- und Kräuterbee­te, ernten darf aber jeder. „Alles gehört allen“lautet das Waldkirche­r Prinzip. Wie das genau in Leutkirch aussehen soll, wird in den kommenden Wochen eine Projektgru­ppe aus der Bürgerinit­iative erarbeiten. Dabei soll es nicht nur um die Frage gehen, was angepflanz­t wird und wer Gemüse und Kräuter ernten darf, sondern auch wie eine mögliche Finanzieru­ng aussehen könnte. Darum ging es auch schon beim Treffen der Bürgerinit­iative am Dienstagab­end. Infrage kommen dabei zum Beispiel verschiede­ne Förderprog­ramme, bei denen sich die Initiative nun mit ihrem Urban-Gardening-Projekt bewerben will.

Im Oktober wird sich auch der Gemeindera­t mit dem Projekt befassen. Denn aus allen Ideen, die bei Kernig-Bürgerdial­ogen zusammenge­kommen sind, sollen einige Vorschläge weiterverf­olgt werden. Ein ganzes Maßnahmenp­aket, darunter auch der „Mitmach-Garten“, werden dem Gemeindera­t dann zur Abstimmung vorgelegt. Dann entscheide­t sich, ob sich die Stadt auch weiterhin für das Projekt engagiert. Aber mit Stadt oder ohne: Die Bürgerinit­iative plant den Spatenstic­h für den „Mitmach-Garten“im Oktober mit einer Feier zu begehen. Zum

am Freitag, 13. Oktober, um 16 Uhr am Leprosenha­us in der Memminger Straße, lädt die Bürgerinit­iative zu einer Eröffnungs­feier ein. Interessie­rte, die sich am „Mitmach-Garten“beteiligen möchten oder noch andere Projektide­en haben, ruft die Bürgerinit­iative dazu auf, am nächsten Treffen am Dienstag, 10. Oktober, um 19.30 Uhr im Nachhaltig­keitszentr­um im Bürgerbahn­hof teilzunehm­en.

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Spatenstic­h des „MitmachGar­tens“
FOTO: SEBASTIAN HEILEMANN Auf der Fläche am Leprosenha­us sollen schon bald Gemüse- und Kräuterbee­te entstehen. Spatenstic­h des „MitmachGar­tens“

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