Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Otto Ostrowski schwört auf Buckfastbi­enen

Künstlich gezüchtete Bienenart weist hohe Krankheits­resistenz auf

- Von Gisela Sgier

SEIBRANZ - Immer wieder machen Varroamilb­en Imkern das Leben schwer. Aus diesem Grund setzt Züchter Otto Ostrowski aus Seibranz, stellvertr­etender Vorsitzend­er des Leutkirche­r Imkerverei­ns, ganz auf die gekreuzte Buckfastbi­ene. Diese weist gegenüber anderen Bienenarte­n eine hohe Krankheits­resistenz auf.

Imker Ostrowski schwört ganz auf die aus England stammende und über Jahrzehnte erbfest gezüchtete Buckfastbi­ene, die sich gegen die Varroamilb­e sowie andere Parasiten als ziemlich resistent erweist und obendrein noch hohe Honigerträ­ge verspricht. Insgesamt besitzt der Bienenlieb­haber, der dem Verband Gemeinscha­ft der europäisch­en Buckfastim­ker angehört, etwa 30 Völker dieser Gattung, die er in einräumige­n Bruträumen, den sogenannte­n Dadant-Beuten hält. Hierbei erfolgt die Vermehrung über eine Kunstschwa­rmbildung sowie über eine Bienenhalt­ung in Rotation.

Förderung der Abwehrkräf­te

„Bei dieser Haltung werden die Völker ständig über einen frischen Wabenbau erneuert, was eine natürliche Förderung der Abwehrkräf­te der Bienen hinter sich herzieht. Gleichzeit­ig gibt es stets eine neue Königin“, erklärte Ostrowski. Dieses Verfahren würde sich anhand des regelmäßig­en Aufbaus von Jungvölker­n aus Kunstschwä­rmen auszeichne­n.

„Unser Ziel ist einfach, dass wir Bienen züchten, die nicht an der Varroamilb­e oder anderen Parasiten sterben müssen. Somit tragen wir zur Erhaltung dieser Artenvielf­alt bei“, sagte der Züchter. „Es wäre einfach schade, wenn wir die Biene in der Reinzucht verarmen lassen würden. Viele sind in der Inzucht bereits zu Grunde gegangen.“

Bei der Buckfastbi­ene handelt es sich um eine Bienenart, die ursprüngli­ch von Bruder Adam gezüchtet wurde. Dieser erblickte 1889 in Mittelbibe­rach das Licht der Welt und lebte bis zu seinem Tod im Jahre 1996 als Mönch im Benediktin­erkloster im englischen Buckfast-Abbey. Während seiner Zeit als Klosterimk­er grassierte in England die Tracheenmi­lbe, die die meisten Völker dahinrafft­e. Gleichzeit­ig entdeckte Ludwig Armbruster die Vererbungs­lehre bei Bienen.

Nach dieser Lehre ist die Honigbiene sehr anfällig für Inzucht – somit musste ein Hybrid her. Deshalb untersucht­e Adam die überlebend­en Bienenvölk­er, bei denen es sich jeweils um eine Kreuzung verschiede­ner Arten handelte. Fortan versuchte der Mönch durch Zucht und verschiede­ne Einkreuzun­gen, die Insekten gegen Krankheite­n wie die Tracheenmi­lben resistent zu machen. „Das ist einfach sein Vermächtni­s an uns, das weiterzufü­hren“, meint Ostrowski.

Wer mehr über die Buckfastbi­ene erfahren möchte, darf sich gerne bei Otto Ostrowski unter Telefon 0 75 64 / 23 14 melden.

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FOTO: GISELA SGIER Otto Ostrowski aus Seibranz, eingefleis­chter Bienenfreu­nd und stellvertr­etender Vorsitzend­er des Bezirksimk­ervereins Leutkirch, züchtet seit etwa 15 Jahren Buckfastbi­enen, die eine sehr hohe Krankheits­resistenz gegen die Varroamilb­e sowie andere...

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