Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Für die Zukunft gerüstet“
Jubiläum: Aitracher Sand- und Kieswerk besteht seit 50 Jahren
AITRACH - Die Gletscher der Eiszeit haben dem Illertal riesige Mengen an Schotter gebracht. Dieser wird in der Region in Sand- und Kieswerken seit Anfang des 19. Jahrhunderts abgebaut. In Aitrach hat die Reichsbahn im Jahr 1924 begonnen, Kies zu gewinnen.
Damals gründeten die Landwirtsleute Kurz am heutigen Werksstandort „An der Chaussee“ein kleines Kieswerk. 1967 übernahm der Unternehmer Erich Häring das Werk unter dem Namen „Sand- und Kieswerk Aitrach“. Seit dem Jahr 2003 liegt die Geschäftsführung in den Händen des Memminger Bauunternehmers Jürgen Unglehrt. 2017 wird das 50-jährige Bestehen gefeiert.
Seit 2003 gab es zahlreiche Investitionen, um das Kieswerk weiterzuentwickeln. Es wurde abgerissen, um- und ausgebaut, technisch modernisiert und die Produktpalette erweitert. Der Fuhrpark erhielt leistungsstärkere Fahrzeuge. Eine Tankstelle, Containerbüros und eine neue Fahrzeugwaage entstanden. Heute beschäftigt der Betrieb zwölf Mitarbeiter, die rund 300 000 Tonnen Kies pro Jahr fördern und an Firmen bis nach Vorarlberg liefern.
Etwa zweieinhalb Millionen Euro Jahresumsatz
Der Jahresumsatz liege bei etwa zweieinhalb Millionen Euro, sagt Unglehrt. „Wir sind für die Zukunft bestens gerüstet. Die größte Herausforderung bleibt aber die Beschaffung des Rohstoffes.“Die Fortschreibung des Teilregionalplans sei im Verzug, da bei anderen Betrieben dieser Art in Baden-Württemberg einige Gerichtsentscheidungen zur Abbauerlaubnis noch ausstünden.
Das Sand- und Kieswerk Aitrach fördert aber nicht nur den Kies, es kümmert sich auch um die Verwendung der Flächen nach dem Abbau. Drei ehemalige Gruben sind mit Photovoltaik-Freiflächen bebaut und ab Ende diesen Jahres dient auch eine vierte zur Eigenstromversorgung.
Eine andere Grube wurde renaturiert und soll den Aitracher Bürgern ab 2018 als „reizvoll gelegener Natursee mit glasklarem Grundwasser zur Verfügung stehen“. Sich selbst beschenkt sich das Sand- und Kieswerk mit einem werkneuen Volvo-Muldenkipper mit einer Nutzlast von 35 Tonnen.