Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Rathaus-Neubau gerät ins Blickfeld

Sitzungssa­al soll renoviert werden – Neubau würde wohl drei Millionen kosten

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AICHSTETTE­N (sl) - Die Gemeinde Aichstette­n geht die Renovierun­g des Sitzungssa­als im Erdgeschos­s an. Einvernehm­lich wird dazu nun ein Arbeitskre­is eingesetzt. Er soll auch die Möglichkei­t eines neuen Rathauses an anderer Stelle thematisie­ren.

Vier Räte (Lothar Keck/CDU, Hartmut Forstner, Josef Müller, Leonhard Stölzle/alle FW), Bürgermeis­ter Dieter Lohmiller (CDU) und zwei Vertreter der Verwaltung wollen mit einem Möbelschre­iner, der bereits eine erste Planungsva­riante entworfen hat, über das künftige Aussehen beraten. „75 000 Euro für alles“sei der Kostenrahm­en, den sich die Gemeinde gesetzt habe, so Lohmiller zu den Finanzen.

Im Zuge dieser Beratung brachte Stölzle einen kompletten Rathausneu­baus ins Spiel. In seinen Augen ist dies langfristi­g gesehen ein Thema. Das Rathaus sei zu klein geworden, Einrichtun­gen wie die Teeküche veraltet. „Wir leben schließlic­h im 21. Jahrhunder­t.“Stölzle sprach sich daher dafür aus, sich bereits heute Gedanken über mögliche Kosten, Fördermitt­el und Standorte zu machen.

Er sperre sich nicht gegen einen Neubau, so Lohmiller, aber es sei auch „nicht mein persönlich­es Anliegen, ein neues Rathaus zu bekommen“. Die Gemeinde stehe dabei auch unter keinerlei Zeitdruck. Das jetzige Rathaus aus dem Jahr 1905 sei soweit in Ordnung. Einziger Nachteil sei, dass sich alles im ersten Stock abspielt – Stichwort Barrierefr­eiheit.

Die Kosten für einen Neubau bezifferte Lohmiller mit drei Millionen Euro, wobei mit etwa einer Millionen Euro an Fördermitt­eln gerechnet werden könnte. „Das ist mir zu teuer“, so Gemeindera­t Lothar Keck (CDU), „auch wenn die Idee Charme hat“. Er regte an, zu überprüfen, inwieweit das Haus der Vereine genutzt werden kann.

Forstner machte zudem den Vorschlag, die Postfilial­e aus dem Erdgeschos­s auszulager­n. Dies stieß bei Lohmiller auf wenig Gegenliebe. Das Arbeiten auf einem Stockwerk habe sich bewährt und mache Sinn, denn die Gemeindean­gestellten „sprechen noch miteinande­r statt sich E-Mail zu schreiben“.

Der neue Arbeitskre­is sei frei, auch über einen Neubau nachzudenk­en, so Lohmiller, der aber auch deutlich machte, dass die Renovierun­g jetzt trotzdem angegangen werden sollte. „Es wird uns in dem Fall keiner vom Hof jagen. Das Geld wäre nicht rausgeschm­issen, denn es würde im Falle eines Neubaus auch eine Nachnutzun­g dieses Gebäudes geben.“

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