Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Mit viel Mut zum fleißigen Neuling
Wangener Handballer bei Württembergliga-Aufsteiger Hegensberg-Liebersbronn gefordert
WANGEN - Schritt für Schritt in der neuen Saison Fuß fassen, lautet weiterhin die klug gewählte Devise der Wangener Handballer. Obwohl personell dezimiert, fokussiert sich die MTG am dritten Spieltag der Württembergliga auf ihr zweites Erfolgserlebnis. Gegner und Gastgeber an diesem Samstag um 20.15 Uhr in Esslingens Sporthalle an der Römerstraße, ist Aufsteiger SG HegensbergLiebersbronn, der mit zwei Ligasiegen in die Saison gestartet ist.
Die Wangener erinnern sich zwar noch gerne an den 41:31-Kantersieg zum Pokalauftakt Anfang September auf Esslingens Höhen. Aktuell hoch hinaus beförderte sich jedoch der von der Bezirks- in die Württembergliga überzeugend emporgestiegene Neuling mit seinen Saisonerfolgen über Bad Saulgau (29:27) und Gastgeber Langenau/Elchingen (36:33). „Den Pokalsieg, als beide Mannschaften vieles ausprobierten, haben wir abgehakt“, versichert MTG-Coach Markus Rosenwirth. Vielmehr steht im Ligabetrieb nun im Vordergrund, den scheinbar noch etwas euphorisierten Aufsteiger ins Hintertreffen zu bringen. „Die nötige Klasse dafür sollten wir jedenfalls haben“, so Wangens Coach.
Die SG Hegensberg-Liebersbronn, des langen Vereinsnamens wegen liebevoll kurz „HeLi“gerufen, holte sich mit 45:7 Punkten sowie Eigenwerbung laut Vereinswebseite „famosen 764:629 Toren“ungefährdet den Landesligatitel (Staffel III). Als großen Gewinn wertet der junge Verein, erst im Jahr 2000 aus der Fusion von TV und TV (Hegensberg/ Liebersbronn) hervorgegangen, überdies die Verpflichtung der Toptalente Jonas Reinold (TV Reichenbach) und Jaric Baumann (für die HSG Ostfildern in der A-JugendBundesliga am Ball). Insgesamt lebt „HeLi“um Chefcoach Jochen Masching nach eigenem Bekunden von einem überwiegend eingespielten und gut funktionierenden Kollektiv sowie getragen von begeisterungsfähigen Fans. „Es ist schon irre, wie schnell wir uns in die Liga reingefuchst haben“, staunt etwa Co- und Spielertrainer Henning Richter.
Nun, auch die MTG baut unbesehen auf die Vorzüge des kollektiven Auftritts, auf eine stets präsente Abwehr sowie schnell vorgetragene Angriffspassagen. Im Training meistens kein Problem, eher praxisbezogen mit der einen oder anderen Fehlerquote behaftet. Wie etwa beim jüngsten 23:25 gegen Topteam Wolfschlugen auffällig.
Auf beiden Seiten viel Respekt
„Meine Spieler müssen in einzelnen Spielsituationen noch lernen, die für sie bestmögliche Entscheidung zu treffen“, fordert Markus Rosenwirth und fasst es galant als „Entscheidungsverhalten“zusammen. „Wobei ich erneut betone, dass wir schon überraschend weit sind.“
In Esslingen, bei der SG „HeLi“, die als Neuling großen Respekt vor Wangens „guter Mischung aus Erfahrung und hoch talentierten Nachwuchskräften“generiert, muss die MTG personell wiederum improvisieren: ohne Torjäger Aaron Mayer, ohne Außen Jens Bader (beide verletzt), ohne Marc Bächle und Jungspund Leonhard Plieninger (beide privat verhindert) sowie voraussichtlich ohne Youngster Simon Natterer (muskuläre Probleme). Was aber wie gewohnt mutige Wangener Wahrnehmung bleibt, ist die bekannte Zuversicht. Markus Rosenwirth energisch: „Wir fahren dahin, um zu gewinnen.“
Die MTG Wangen setzt für Spieler und Fans wieder einen Bus ein. Abfahrt ist um 15.45 Uhr am Parkplatz „P14“an der Realschule.