Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Junge Union kritisiert Merkels Wahlkampf

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STUTTGART (tja) - In der Jungen Union (JU) BadenWürtt­emberg wird Kritik an Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) und Generalsek­retär Peter Tauber laut. Der Vorsitzend­e des JU Bezirksver­bands Württember­g-Hohenzolle­rn, Philipp Bürkle, sagte am Donnerstag der „Schwäbisch­en Zeitung“: „Wir haben die Kanzlerin zu sehr in den Mittelpunk­t unseres Wahlkampfe­s gestellt, und uns darauf verlassen, dass das reicht. Inhaltlich habe ich schon deutlich stärkere Wahlkämpfe der CDU erlebt.“

So sei es falsch gewesen, die Abschaffun­g des Doppelpass­es nicht stärker in den Vordergrun­d zu rücken. Die Junge Union plädiert dafür, keine doppelten Staatsbürg­erschaften mehr zuzulassen. Für diese Forderung hatte sie eine Mehrheit beim Bundespart­eitag der Union bekommen. Merkel hatte sich jedoch dagegen ausgesproc­hen, das Thema im Wahlkampf zu spielen. Auch deshalb müsse man über die Personalie Tauber reden, so Bürkle. Als Generalsek­retär managte Tauber den Wahlkampf.

Die Junge Union Nordwürtte­mberg hatte zuvor bereits gefordert, den Parteivors­itz von Regierungs­ämtern zu trennen, ebenso wie die konservati­ve CDUInitiat­ive „Werteunion“. Merkel ist derzeit Kanzlerin und CDU-Parteichef­in.

So weit würde Bürkle nicht gehen. „Ich bezweifle, dass das der Weisheit letzter Schluss wäre“, sagte er. Allerdings will er in seinem Bezirksver­band dafür werben, die Amtszeit eines Bundeskanz­lers generell zu begrenzen. „Es tut einer Demokratie gut, wenn es Wettbewerb und Diskurs gibt, sowohl zwischen den Parteien als auch innerparte­ilich“, sagte der Jurastuden­t.

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FOTO: PRIVAT Philipp Bürkle

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