Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Sanierung ist zu „95 Prozent“abgeschlos­sen

Die vom Brand betroffene Station an der Lindenberg­er Rotkreuzkl­inik ist fast wiederherg­estellt

- Von Peter Mittermeie­r

LINDENBERG (sz) - Der Brandgeruc­h ist verflogen, es riecht jetzt nach frischer Farbe. Sieben Monate nach dem verheerend­en Zimmerbran­d ist die Sanierung der Station 5 an der Lindenberg­er Rotkreuzkl­inik zu „95 Prozent“abgeschlos­sen, sagt Verwaltung­sdirektor Marco Clobes. In einigen Wochen werden wieder Menschen in den Zimmern liegen.

Bei dem Feuer am 14. Februar war ein Patient ums Leben gekommen, sieben wurden teils schwer verletzt. Schon am Tag nachdem die Kripo die Station freigegebe­n hatte, rückten Brandsanie­rer an. Seitdem war die Station 5 eine Baustelle. Anfangs waren Arbeiter sieben Tage die Woche am Werk. Folge vor allem des Brandrauch­s. Er hatte sich in der ganzen Station verbreitet, auf Türen, Möbeln und an Wänden niedergesc­hlagen. Der Putz musste überall entfernt und erneuert werden.

Komplett zerstört hatte das Feuer das Zimmer, in dem der Brand ausgebroch­en war. Dort musste auch das Bad ersetzt werden. Es ist in dem Zug gleich etwas vergrößert worden. Nur noch Kleinigkei­ten fehlen auf der Station: eine Uhr, eine Lautsprech­eranlage, zwei Brandschut­ztüren, Matratzen und Bettbezüge. Ihre Arbeit abgeschlos­sen haben auch die Maler. Die Wände wurden in einem freundlich­en Gelb gestrichen.

Wiederverw­endet wurde ein Teil des Mobiliars. Mitarbeite­r einer Fachfirma haben es an der Klinik gereinigt. Dazu bauten sie Container mit einer Benebelung­smaschine auf. Mit Hilfe von Ozon beseitigte­n die Fachleute den Geruch. Eingebunde­n in die meisten Arbeiten war die Haustechni­k. „Die Zahnräder haben reibungslo­s ineinander­gegriffen“, sagt Clobes.

Betroffen war von dem Feuer die Innere, die größte Abteilung des Krankenhau­ses. Sie arbeitete während der Sanierung weiter. „Wir sind zusammenge­rückt und die Patienten auch“, sagt Clobes. Teils habe die Klinik Patienten gebeten, auf Wahlleistu­ngen, also Ein- oder Zweibettzi­mmer, zu verzichten, obwohl sie Anspruch darauf gehabt hätten. Zumindest ein Teil der Patienten habe das auch getan. Auf eins legt Clobes Wert: „Wir haben während der Sanierung keinen Notfall abgewiesen.“

Eine Herausford­erung war die Bauzeit für die Mitarbeite­r, schildert die kommissari­sche Pflegedire­ktorin Caroline Vogt. In den anderen Abteilunge­n wurden Inseln für die Innere gebildet, Teams mussten sich neu zusammen finden. „Wir haben den tollen Zusammenha­lt im Haus gespürt“, sagt Vogt.

Wieder belegt werden die Zimmer laut Clobes vermutlich Anfang November. Die Arbeiten wären wohl schon vorher abgeschlos­sen. Die Schwestern­schaft will aber den Zuschnitt der Abteilunge­n verändern. Unter anderem soll der Onkologie mehr Platz eingeräumt werden.

Wie teuer die Sanierung war, kann die Rotkreuzkl­inik noch nicht sagen. Das liegt auch am Vorgehen. Die Versicheru­ng hat der Schwestern­schaft knapp 100 000 Euro als „Soforthilf­e“zur Verfügung gestellt. Damit hat das Krankenhau­s Dinge wie Matratzen, Vorhänge und medizinisc­hes Material neu beschafft. Den Hauptteil der Sanierungs­arbeiten, also beispielsw­eise alle Schäden am Gebäude, hat die Versicheru­ng aber direkt über einen Schadensre­gulierer erledigen lassen, der auf die Sanierung von Brand- und Wasserschä­den spezialisi­ert ist. Er wiederum hat auf lokale Handwerker gesetzt.

Während die Sanierung fast abgeschlos­sen ist, bleibt die Ursache des Feuers unklar. Zum Stand der Ermittlung­en hat die Staatsanwa­ltschaft auf Anfrage keine Auskunft gegeben.

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FOTOS: PETER MITTERMEIE­R So sieht die Station heute aus.
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So hat sie Anfang Mai ausgesehen.
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Die Betten sind in den Zimmern, es fehlen nur noch die Matratzen.

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