Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Wegweisend­er Beschluss in Rekordzeit

Hergatzer Rat legt Standorte für Feuerwehrh­äuser in Maria-Thann und Wohmbrecht­s fest

- Von Maria Luise Stübner

HERGATZ - Die jahrelange­n Debatten haben ein Ende. Der Hergatzer Gemeindera­t hat in seiner jüngsten Sitzung die Standorte für die beiden Feuerwehrg­erätehäuse­r und die Anordnung der Gebäude festgelegt und deren Grundrissp­lanung zugestimmt. Und das alles in der „Rekordzeit“von gut einer halben Stunde.

Das Memminger Planungsbü­ro PSP Schwarz wurde von den Räten beauftragt, für das Maria-Thanner Haus, das zuerst gebaut werden soll, die Bauanträge und Förderantr­äge zu fertigen und einzureich­en. Die Beschlüsse fielen einstimmig, einzig beim Standort Maria Thann gab es eine Gegenstimm­e von Florian Gsell.

Rund 35 Zuhörer, darunter viele Feuerwehrl­eute, verfolgten die Vorstellun­g der Pläne. Das Feuerwehrh­aus in Maria-Thann wird unterhalb der Halle Richtung Dorf gebaut, also an dem von der Wehr favorisier­ten Platz. Die schräge Wand, die es aus Gründen der Erschließu­ng beim Standort Festhalle gebraucht hätte, sei hier kein Thema gewesen, so Planer Josef Schwarz. Das Haus für die Wohmbrecht­ser Wehr ist nahe dem Kreuzungsb­ereich B 12 platziert. Noch keine genaue Festlegung ist für das Bauhofgebä­ude getroffen, das ebenfalls auf diesem Grundstück entstehen soll. Die gemeinsame Einfahrt erfolgt von der Itzlinger Straße aus.

Die 20-kV-Freileitun­g, die quer über das Grundstück verlaufen würde, bleibe vorerst unberührt, so Planer Schwarz. Gemeindech­ef Uwe Giebl hatte dazu Neuigkeite­n zu verkünden. Die Leitung sei nicht „dinglich gesichert“. Die Vorarlberg­er Kraftwerke würden sie in den Boden verlegen, die Gemeinde habe nur die Grabarbeit­en zu übernehmen, was auf Kosten von zirka 4000 Euro komme.

Zum Baugrund beider Häuser erklärte Schwarz, dass eine Versickeru­ng des Oberfläche­nwassers nicht möglich ist. Hier müsse man abklären, wie zu verfahren sei. Christian Renn hatte noch eine Anmerkung zum Standort in Maria-Thann: Offensicht­lich spiele das Thema Hilfsfrist­en inzwischen keine Rolle mehr. Durch das untenliege­nde Gebäude und den Anstieg bei der Auffahrt brauche es beim Einsatz 20 bis 30 Sekunden mehr Zeit.

Beide Feuerwehrg­erätehäuse­r sind gleich ausgelegt. Damit würden die Wehren gleich behandelt, erführen die gleiche Wertschätz­ung, so Planer Schwarz. Und es könnten Planungsko­sten gespart werden. Beim Grundriss Erdgeschos­s hat die Gemeinde weitgehend an ihren Vorstellun­gen zur Anordnung von Umkleiden, Spinden und Werkstatt neben der Fahrzeugha­lle mit zwei Stellplätz­en festgehalt­en, aber teilweise mehr Platz geschaffen.

Schwarz stellte fest, dass die Schwarz-Weiß-Schleuse nach Meinung der Regierung von Schwaben unabdingba­r für die öffentlich­e Förderung ist, also bleibt. Im Obergescho­ss ist ein 41 Quadratmet­er großer Bereitscha­ftsund Aufenthalt­sraum mit Teeküche untergebra­cht, ebenso ein kleiner Verwaltung­sraum, der auch zur Lagebespre­chung dient. Technikrau­m und Lagerraum befinden sich ebenfalls im oberen Geschoss.

Auf Anregung der Wohmbrecht­ser Wehr wird noch eine Absauganla­ge und eine Führungssc­hiene für einen Flaschenau­fzug eingebaut. Christian Renn hatte ausgerechn­et, dass den Wehren im Vergleich zu ersten Entwürfen 68 Prozent mehr Raum zur Verfügung steht. „Wir bauen also wesentlich größer als wir eigentlich müssten“, und das müsse auch mal gesagt werden, so Renn.

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