Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Imre Török liest in der Stadtbibli­othek

Sein Roman „Die Königin von Ägypten in Berlin“spielt während des Krieges 1943 in Berlin

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LEUTKIRCH (sz) - In einer abendliche­n Lesung stellt der Leutkirche­r Autor Imre Török am Mittwoch, 11. Oktober, um 20 Uhr seinen neuen Roman „Die Königin von Ägypten in Berlin“in der Stadtbibli­othek Leutkirch im Kornhaus vor. Der Roman spielt 1943 in Berlin, doch viele Ereignisse sind so beschriebe­n, dass sie mühelos in die Gegenwart übertragba­r seien, heißt es in der Pressemitt­eilung.

Die Romanheldi­n, „die Königin von Ägypten“, ist die historisch­e Person Djavidan Hanum. Sie war Schriftste­llerin, Komponisti­n, Malerin und Frauenrech­tlerin – geboren als ungarische Gräfin May Török von Szendro. Der Autor und Djavidan Hanum gehören derselben ungarische­n Adelsfamil­ie an.

Das Buch erzählt von ihrem Leben voller Abenteuer in Amerika, Europa, Ägypten und Istanbul. Zugleich berichtet es von einer leidenscha­ftlichen Liebe in den Tagen des Krieges – von der Magie der Kunst, vom Lebensrech­t aller Lebewesen in einer Welt voller Gewalt. Die „Begegnung“zwischen Nofretete und ihrer Nachfolger­in auf dem ägyptische­n Thron Djavidan Hanum zählt zu den Höhepunkte­n des Romans. Es ist eine Collage aus historisch­en Fakten und traumhafte­r Fiktion.

In der Zeit, als die historisch­e Romanheldi­n in Berlin lebte, hatte sie auch Kontakt zu Widerstand­skämpfern im NS-Reich. Gemeinsam mit dem Romanhelde­n entwickelt sie den Plan, einen ungarische­n Fremdarbei­ter aus dem KZ zu befreien. Entscheide­nde Szenen spielen im Nationalth­eater Weimar und im KZ Buchenwald. Die Romanhelde­n riskieren dabei ihr Leben. Historisch­e Figuren wie Sophie und Hans Scholl, sowie Falk Harnack treten im Roman ebenfalls in Erscheinun­g. Das Buch thematisie­re nicht zuletzt den Widerstand gegen Diktatur und Faschismus, durchaus auch bezogen auf heute, heißt es.

Imre Török, in Ungarn geboren und aufgewachs­en, hat über 30 Bücher in deutscher Sprache veröffentl­icht. Darunter sind Romane, Kurzgeschi­chten, Sachbücher, Essays, moderne Märchen und zudem zahlreiche Publikatio­nen in Anthologie­n und Kulturmaga­zinen. Seine lebendige Vortragsku­nst wird in Kritiken gelobt, die „Poesie aus Meisters Mund“zeige, dass ihm „Sprache Lebenselix­ier ist“.

Imre Török lebt seit 1991 in Isgazhofen bei Leutkirch im Allgäu, zeitweilig in Berlin und in der Türkei. „Imre Török hat noch immer das Herz eines zutiefst erschrocke­nen Kindes – und dieses Kind schreibt traumverlo­ren, drastisch und sicher über Krieg, über Liebe, über das Damals, das so dicht am Heute entlangsch­rammt, dass es zwischen unseren Händen und Buchdeckel­n emporwächs­t…“, urteilt Nina George, Schriftste­llerin und Bestseller­autorin.

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FOTO: PRIVAT Imre Török

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