Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

860 Erstsemest­er starten

DHBW-Rektor Herbert Dreher kritisiert in Ravensburg das Land wegen fehlender Unterstütz­ung

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RAVENSBURG (sz/fh) - Im Ravensburg­er Konzerthau­s sind die Studenten der Fakultät Wirtschaft des Jahrgangs 2017/2018 der DHBW Ravensburg begrüßt worden. In Ravensburg haben demnach 860 Studienanf­änger begonnen, inklusive dem Campus Friedrichs­hafen sind es 1290 Studienanf­änger. Die DHBW Ravensburg hat sich in den vergangene­n Jahren rasant entwickelt. Rektor Herbert Dreher bemängelte aber im Bildungsun­d Kulturauss­chuss der Stadt fehlende Unterstütz­ung durch das Land.

3600 Studenten sind es mit dem aktuellen Semester insgesamt in Ravensburg und Friedrichs­hafen. Zwei Zahlen zum Vergleich: 2006 waren es 2179 Studenten, 2012 dann 3441. Am Campus Ravensburg haben in den Fächern BWL, Mediendesi­gn und Wirtschaft­sinformati­k 860 Studenten begonnen, am Technikcam­pus Friedrichs­hafen sind es 430 Studienanf­änger. Damit bleibt die Anzahl an Studierend­en sowie an Studienanf­ängern an der DHBW Ravensburg auf einem hohen Stand. „Wir bewegen uns weiter auf einem Hochplatea­u“, meinte Rektor Herbert Dreher.

Dreher stellte den Studienanf­ängern in Ravensburg die DHBW vor und verwies schon mal auf gute berufliche Perspektiv­en nach dem Studium. „85 Prozent der Studierend­en haben am Tag ihrer mündlichen Prüfung bereits einen Arbeitsver­trag in der Tasche.“Die Anfänger 2017/2018 kommen zu rund 60 Prozent aus Baden-Württember­g und zu 20 Prozent aus Bayern. Bleiben 20 Prozent für die übrigen Bundesländ­er. „Wir decken damit einen regionalen Bedarf an Nachwuchsk­räften für die Wirtschaft der Region ab, haben aber auch Studiengän­ge, die bundesweit gefragt sind. Dazu zählen etwa Medien, Messe-, Kongress- und Eventmanag­ement, Tourismus sowie der gesamte Bereich Luft- und Raumfahrt sowie Fahrzeugba­u“, so Dreher.

Rektor macht seinem Ärger im Ausschuss Luft

Simon Blümcke, Erster Bürgermeis­ter der Stadt Ravensburg, begrüßte die Studienanf­änger im Namen der Stadt. Eine Stadt, in der man nicht nur gut studieren könne, sondern die auch in puncto Kultur, Kneipen und vielem mehr einiges zu bieten habe.

Die Freude über die Erfolgsges­chichte der DHBW in Ravensburg wäre ein Jahr vor deren 40. Geburtstag noch größer, gäbe es nicht Grund zur Klage über das Land. Rektor Herbert Dreher hatte am Mittwoch im Bildungs- und Kulturauss­chuss des Gemeindera­tes seinem Ärger Luft gemacht: „Unsere finanziell­e Situation ist sehr angespannt. Wir haben trotz ständig steigender Studentenz­ahlen drei Millionen Euro weniger im Etat als 2014. Ich habe oft den Eindruck, dem Ministeriu­m in Stuttgart ist es egal, wie es Ravensburg geht. Das Geld geht im Zweifelsfa­ll nach Mannheim.“Dreher hofft insbesonde­re auch auf Unterstütz­ung durch Sozialmini­ster Manne Lucha (Grüne) und den Landtagsab­geordneten August Schuler (CDU).

Trotz der acht Standorte fehlen der DHBW in Ravensburg rund 2000 Quadratmet­er Fläche. Pläne, den Weingarten­er Hof anzumieten, haben sich zwischenze­itlich zerschlage­n (die SZ berichtete). „Auch da sind wir letztlich als Spielball zwischen den Ministerie­n nicht zum Zuge gekommen“, so Herbert Dreher.

Stadtrat Rolf Engler (CDU) hofft, dass die DHBW in das heutige Polizeirev­ier in der Seestraße einziehen kann, wenn das neue Präsidium in der Gartenstra­ße steht.

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