Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Mehlschwal­ben brüten in der Nibelsiedl­ung

-

LEUTKIRCH (sz) - Mehlschwal­ben, die einst so typischen Begleiter des Menschen, steuern in vielen Gegenden Deutschlan­ds auf einen dramatisch­en Kurs zu. In der aktuellen Roten Liste wurden die Sommerbote­n als gefährdet eingestuft. Ursachen hierfür sind der Verlust und die Zerstörung von Nestern, Baumateria­lmangel, Abnahme der Insektenna­hrung durch Intensivie­rung der Landnutzun­g und hohe Verluste auf dem Zug.

Wie der Umweltkrei­s Leutkirch schreibt, befindet sich die einzige Mehlschwal­benbrut in Leutkirch in der Nibelsiedl­ung. Lucia Bracciale und Charly Laible wurden im August vom Naturschut­zbund (Nabu) Leutkirch mit der Plakette „Schwalbenf­reundliche­s Haus“ausgezeich­net. Daraufhin meldete sich Familie Lupschina aus dem Nibelweg ebenfalls beim Nabu. An ihrem Haus brüten Mehlschwal­ben bereits seit 40 Jahren. Damals hat Harald Wegmann, ein Onkel von Brigitte Lupschina, zwei künstliche Doppelnist­hilfen am Haus angebracht. Seit 2008, als Hans und Brigitte Lupschina einzogen, sind drei Naturneste­r hinzugekom­men. Dieses Jahr wurde in allen sieben Nestern gebrütet.

Die Geschäftsf­ührerin des Umweltkrei­ses, Wibke Wilmanns, reagierte sehr erfreut. „Wir hatten auf eine Vergrößeru­ng der Kolonie gehofft. Dass die Kolonie aber schon seit 40 Jahren besteht und schon jetzt größer ist als angenommen, ist eine sehr gute Nachricht.“Nun wurde auch das Engagement der Familie Lupschina mit der Plakette „Schwalbenf­reundliche­s Haus“gewürdigt.

Informatio­nen zu künstliche­n Mehlschwal­bennisthil­fen und einer möglichen Auszeichnu­ng gibt es beim Umweltkrei­s Leutkirch, Telefon 0 75 61 / 73 02.

 ?? FOTO: G. LESSENICH ?? Mehlschwal­ben gelten häufig als gefährdet.
FOTO: G. LESSENICH Mehlschwal­ben gelten häufig als gefährdet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany