Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Chancen für junge Ausländer
Bildungszentrum Stephanuswerk Isny leistet Integrationsarbeit
ISNY (sz) - Mit Beginn des neuen Schuljahres hat auch für die unbegleiteten jungen Ausländer, die im Bildungszentrum im Stephanuswerk Isny im Rahmen der Jugendhilfe betreut werden, ein weiterer Schulund Ausbildungsabschnitt begonnen. Wie das Bildungszentrum in einem Pressetext schreibt, wurden vor den Ferien genormte Sprachtests durchgeführt, und fast alle der 28 Jugendlichen können nun in einer höheren Sprachniveau-Klasse in der Georg-Kerschensteiner-Schule weiterlernen.
Spracherwerb und eine nachhaltige Integration in Arbeit und Gesellschaft sind die Aufgaben, die im Bildungszentrum, das generell junge Erwachsene mit vielen Angeboten ins Berufsleben begleitet, geleistet werden. Alle jungen Asylsuchenden haben parallel zur Schule Praktika absolviert, bei denen es neben Schlüsselqualifikationen wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit vor allem auf das Verstehen der Sprache ankam. Anweisungen in den Betrieben müssen verstanden und umgesetzt werden und erst mit dem Erreichen eines bestimmten Sprachniveaus ist der Übergang in ein Ausbildungsverhältnis möglich.
Diesen Schritt konnten drei junge Asylsuchende nun gehen. Abdullah Z. unterschrieb bei der Firmengruppe Schwärzler in Isny einen Lehrvertrag und begann bereits im August seine Ausbildung zum Metallbauer mit der Fachrichtung Konstruktionstechnik. Ahmad H. begann im Hotel Blaue Traube in Wangen eine Lehre als Koch. Ein weiterer Jugendlicher, Mamadou S., kommt derzeit seinem Berufswunsch Maler und Lackierer näher. Das Stephanuswerk Isny wird ihm für 2018 eine Ausbildungschance geben, wenn er die einjährige Berufsfachschule schafft. Alle Lehrlinge mussten im Vorfeld ihre Betriebe im Rahmen von Praktika mit Engagement, Zuverlässigkeit und handwerklichem Geschick überzeugen.
Drei weitere junge Ausländer, die ebenfalls im Bildungszentrum die Schule besucht haben, konnten direkt in Arbeit vermittelt werden und haben schon feste Arbeitsverträge bei einer großen Isnyer Firma. All diese Erfolge konnten nur durch eine intensive Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe, Schule, Betrieben und der facettenreichen Arbeit der Bildungslotsen gewährleistet werden. Ermöglicht wurde das Projekt durch die Deutsche Fernsehlotterie, die diese Personalstellen finanziert. Durch dieses Projekt, aber auch durch das Engagement aller Beteiligten, wird neben der wichtigen Aufgabe der Integration dem deutlich spürbaren Fachkräftemangel entgegengewirkt.