Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Niclas macht seinen Chef stolz

19-jähriger Ausnanger von der Firma Oelhaf in Altmannsho­fen ist Landessieg­er im Straßenbau und nimmt nun am Bundeswett­bewerb teil

- Von Steffen Lang

AICHSTETTE­N - Niclas Neß ist Baden-Württember­gs bester Straßenbau-Geselle. Der 19-jährige Ausnanger hat als Bester der Gesellenpr­üfung bei der Handwerksk­ammer Ulm auch den Landeswett­bewerb in Bühl gewonnen. Neß ist bei der Altmannsho­fer Firma Oelhaf Bau angestellt.

Der junge Mann war dort von September 2014 bis Januar 2017 als Lehrling beschäftig­t. Seit der erfolgreic­hen Gesellenpr­üfung arbeitet er als Vorarbeite­r im Straßen- und Gartenbauu­nternehmen von Reinhard Oelhaf.

„Halt ein guter Lehrling“

Neß’ Erfolge machen den Chef stolz, doch schreibt sich Oelhaf das nicht alleine zu. „Natürlich spricht das für uns als Betrieb. Aber Niclas ist halt auch ein guter Lehrling gewesen, dem vom Vater viel handwerkli­ches Können mitgegeben wurde.“

„Man ist viel an der frischen Luft, hat viel mit Maschinen zu tun und viel Abwechslun­g“, zählt Niclas Neß auf, was ihm an seinem Beruf des Straßenbau­ers gefällt. Arbeiten im Asphaltber­eich und im Tiefbau sowie Pflasterar­beiten gehören zum Aufgabenge­biet des 19-Jährigen. Dieser war damit gut vorbereite­t für den Landesleis­tungswettb­ewerb der Handwerksj­ugend in der Sparte Straßenbau­er. Denn dort war der fachmännis­che Umgang im Pflasterle­gen gefragt. „Am Morgen bekamen wir die Aufgabe gestellt, die wir in etwa acht Stunden zu erledigen hatten“, erzählt Niclas Neß, der als einer von sechs Kammersieg­ern Baden-Württember­gs nach Bühl eingeladen war.

Zu legen war ein Pflasterwe­g mit Segmentbög­en und Neigungswe­chseln. Da waren vor dem praktische­n Können zunächst rechnerisc­he Fähigkeite­n gefragt. „Die Aufgabe war anspruchsv­oll und ich ganz schön aufgeregt“, gesteht Niclas Neß rückblicke­nd. Und leise Zweifel an seiner Umsetzung habe er auch bekommen, als er nach einiger Zeit sah, dass andere Kammersieg­er anders als er zu Werke gingen. „Ich habe mir aber gedacht, ,hilft ja jetzt nichts mehr’, und habe weitergema­cht.“

Dass er völlig richtig lag, wusste er erst anderthalb Stunden nach Wettbewerb­sende, als die Ergebnisse bekannt gegeben wurden. „Das war ein wirklich gutes Gefühl“, erinnert sich der junge Ausnanger.

Mit dem Landessieg hat er sich für die Deutschen Meistersch­aften der Straßenbau­er am 13. November in Sigmaringe­n qualifizie­rt. „Bis dahin macht Niclas nur noch Pflasterar­beiten“, sagt Reinhard Oelhaf lächelnd, „denn dort wird die Hürde noch höher sein. Die werden da bestimmt in die Aufgabe ein paar Tücken einbauen, um die Kerle auflaufen zu lassen.“

Derzeit drei Auszubilde­nde

Derweil arbeitet der Unternehme­r schon an der nächsten Generation Auszubilde­nder. Drei gehören zurzeit zum Oelhaf-Team, das zehn Mitarbeite­r zählt, Chef Reinhard und Chefin Monika eingeschlo­ssen. „Es ist schwierig, Leute zu bekommen“, sagt er, „umso schöner ist es, wenn die von einem selbst ausgebilde­ten junge Menschen so gut werden.“

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FOTO: STEFFEN LANG Niclas Neß und sein Chef Reinhard Oelhaf (links).

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