Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Trotz viel Mut ins Leere gegriffen
MTG-Handballer verlieren drittes Heimspiel: 28:30 gegen HSG Langenau/Elchingen
WANGEN - Der heiß ersehnte zweite Saisonsieg in der Württembergliga Süd will den Wangener Handballern partout nicht gelingen. In einem besonders in den Schlussminuten hitzigen Bezirksduell hat die MTG am Samstagabend in der „Hölle Süd“ein bitteres 28:30 (18:16) gegen die unbequeme HSG Langenau/Elchingen kassiert. Alle drei Niederlagen, zwei davon sogar hintereinander, notieren die Allgäuer somit in der heimischen Argenhalle. MTG-Trainer Markus Rosenwirth sieht dennoch kleine Fortschritte in seiner mehrheitlich jungen Mannschaft: „Das ging schon in die bessere Richtung.“
In der Tat! Vornehmlich in Hälfte eins betrieben die labilen Wangener fast schnörkellose Wiedergutmachung für die 26:30-Schlappe eine Woche zuvor an gleicher Stelle gegen Herbrechtingen-Bolheim. Der Ball lief gegen den unkonventionellen Favoriten aus Langenau. „Auch im Gegenstoß zeigten wir etwas mehr Mut“, erkannte Markus Rosenwirth.
Lob auch vom Gästecoach
Selbst Gästecoach Hartwig Schenk lobte den couragierten Auftritt der blutjungen Wangener A-Jugendlichen Marvin Kruzinski (Abwehr) und Leopold Plieninger (Angriff). Die 52-jährige HSG-Ikone: „Die beiden Jungs haben das richtig gut im Spiel auf Augenhöhe gemacht.“
Warum es nach verheißungsvollen Führungen (13:10, 15:12, 18:15) schlussendlich doch wieder ins Auge ging für die Wangener vor ihren gewohnt geschäftigen Fans? Nun, auch eine Niederlage kennt viele Väter. Wie in Hälfte zwei das sichtbare Nachlassen von Konzentration und Mut – wenn halt das Herz in die Hose rutscht.
Wie die im Handball zum Glück ohne Folgen bleibende Rote Karte (Disqualifikation) für Leistungsträger Robin Straub in der 50. Minute. Wie ein nicht gegebenes Tor von „Shooter“Marc Kuttler beim Stand von 26:26 (53.). „Was uns wohl das Genick gebrochen hätte“, so Hartwig Schenk. Wie leichtfertig verschusselte Topchancen in den letzten 180 Sekunden. Wie nur zehn erzielte Treffer nach der Pause; Lukas Pauls Siebenmeter inklusive.
„Ich hätte mich nicht beschwert, wenn das Ding hier wieder Unentschieden ausgeht (25:25/35:35 in der Vorsaison, d. Red.)“, gestand Hartwig Schenk, der in Keeper Markus Hinkelmann, Marco Mannes (6/1) und Felix Junginger (5) wohl seine besten Kräfte besaß. „Und natürlich spielte uns in die Karten, dass Wangen auf Aaron Mayer verzichten musste, ohne Frage ein Topmann der Liga“, so der erfahrene Ex-Profi.
Womöglich tut es der MTG Wangen gerade gut, etwas Druck vom Kessel zu nehmen vor dem schweren Auswärtsspiel am kommenden Sonntag bei Titelaspirant TSV Zizishausen (überraschender Trainerwechsel von Holger Breitenbacher auf Georgios Chatzigietim). „Der Schritt nach vorne ist gemacht. Auf diesem Weg müssen wir jetzt bleiben“, beteuert MTG-Coach Markus Rosenwirth, nach außen stets nüchtern analysierend. Vielleicht kann als Appetitanreger ein schräger Spruch helfen.
MTG: Kucera, Nerger (beide Tor); Plieninger (6 Tore), Elia Mayer (5/davon 2 Siebenmeter), Schnitzer (4), Fischer, Straub (je 3), Kuttler, David Paul, Staudacher (je 2), Lukas Paul (1), Bächle, Kilian, Kruzinski. Zuschauer: 450.