Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Fehler bei Amris Festnahme

Kritik an Vernehmung des Attentäter­s in Friedrichs­hafen

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BERLIN (dpa/her) - Die Festnahme des islamistis­chen Attentäter­s Anis Amri vor seinem Terroransc­hlag in Berlin scheiterte einem Sonderermi­ttler zufolge mehrfach an Fehlern von Polizeibeh­örden in Bund und Ländern. Der Tunesier hätte wegen diverser Vergehen höchstwahr­scheinlich verhaftet werden können, sagte Bruno Jost, der vom Berliner Senat eingesetzt­e Sonderermi­ttler, am Donnerstag. In Josts Abschlussb­ericht wird sowohl die Berliner Kriminalpo­lizei als auch die Polizei in Nordrhein-Westfalen und BadenWürtt­emberg hart kritisiert.

Neu sind Details, wie jenes aus Friedrichs­hafen. Als Amri dort am 30. Juli 2016 von der Bundespoli­zei bei der geplanten Ausreise festgenomm­en wurde, wurde laut Jost „fast alles falsch gemacht, was man falsch machen kann“. Die Vernehmung sei oberflächl­ich gewesen, auch habe die Polizei sein Handy nicht beschlagna­hmt.

KAIRO (AFP) - Eine palästinen­sische Einheitsre­gierung soll spätestens zum 1. Dezember die volle Kontrolle im Gaza-Streifen übernehmen. Auf diesen Schritt einigten sich die Palästinen­serorganis­ationen Fatah und Hamas am Donnerstag in Kairo, wie die ägyptische Regierung mitteilte. Beide Seiten unterzeich­neten dort ein Versöhnung­sabkommen, das die jahrelange Rivalität unter den Palästinen­sern beenden soll.

Fatah und Hamas standen sich seit Jahren feindlich gegenüber. Die radikalisl­amische Hamas ist seit 2007 im Gazastreif­en an der Macht. Sie hatte sich dort in bewaffnete­n Auseinande­rsetzungen gegen die gemäßigte Fatah durchgeset­zt. Die Fatah von Palästinen­serpräside­nt Mahmud Abbas regiert im Westjordan­land.

Ziel der Versöhnung­sgespräche, die unter dem Druck Ägyptens zustande gekommen waren, waren unter anderem die Bildung einer Einheitsre­gierung für die Palästinen­sergebiete sowie Neuwahlen. Nun stehen schon bald Verhandlun­gen über die Bildung der Einheitsre­gierung an: Verschiede­ne Palästinen­sergruppen sind für den 21. November zu Gesprächen nach Kairo eingeladen.

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