Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Freie Wähler wollen mehr Bürger für die Stadtpolitik begeistern
Mitglieder der Gemeinderatsfraktion berichten heute Abend über Schwerpunkte ihrer Arbeit und hoffen auf neue und aktive Unterstützer
ISNY - Welche Ziele die Freien Wähler (FW) mit ihrer politischen Arbeit verfolgen und auf welche Themen sie in der Stadtpolitik ihr besonderes Augenmerk richten wollen, darüber informiert die Gemeinderatsfraktion heute Abend, 19. Oktober, ab 18 Uhr alle Interessierten im Gasthof „Schwarzer Adler“. Und: Sie hofft auf neue Unterstützer: „Schön wären mehr aktive Mitglieder, aus denen wir Kandidaten für den Gemeinderat rekrutieren könnten, es wäre sinnvoll, jetzt schon Interesse zu zeigen und Einfluss zu nehmen“, sagt Markus Immler mit Blick auf die Kommunalwahl im Jahr 2019.
Nächstliegende Themen seien die Weichenstellungen beim Neubau des Schulzentrums, Engagement bei der Ausgestaltung der Stadtsanierung – am Marktplatz, beim stehenden, rollenden und gehenden Verkehr in der Innenstadt und beim Einzelhandel –, weiter der Wohnungsbau, die Belange der Ortschaften, die „Strecken“für MSC und „Landrover Experience“. Und langfristig die Stadtfinanzen, eine Fortschreibung des Flächennutzungsplans, damit einhergehend der Erhalt der Natur und die Entwicklung eines „Leitbildes für Isny“, wie Claus Zengerle anregt. Immler fasst zusammen, dass über allem „das Gleichgewicht zwischen Ökologie und Ökonomie und zwischen Alt und Jung“stehe.
Gebhard Mayer hebt als wichtigstes Merkmal der FW-Politik hervor, dass sie „auf das Isnyer Gefühl und nicht auf Parteienprogramme“ausgerichtet sei. „Die Zukunft ist überfraktionell“, ergänzt Miriam Mayer. Als nur ein Beispiel diene der SchulNeubau, der in SPD- und CDU-Fraktion im Rathaus eher parteipolitisch aufgeladen sei: „Rote Schule, schwarze Schule – einerlei, wir wollen eine Schule für Isny, in der das Bildungssystem funktioniert, wir kämpfen darum, eine optimale Lösung zu finden“, formuliert Gebhard Mayer.
Für Eltern, deren Kinder die neue Schule nach der Fertigstellung besuchen werden, böten die FW bereits jetzt eine Plattform, Einfluss zu nehmen. „Die meisten Chancen zur Mitsprache hat man über die Freien Wähler“, ist Zengerle überzeugt.
Auch Sibylle Lenz, die das Zusammenspiel der Fraktion koordiniert, lädt die Bürger zu mehr Engagement ein: „Wir bekommen Feedback per E-Mail, Wünsche, Denkanregungen, wir nehmen sie ernst und vertreten sie im Rathaus, und wer dort mindestens drei Fraktionen haben will, muss uns unterstützen.“Dafür würden die Mitglieder der FW – die seit fast fünf Jahrzehnten als Verein organisiert sind, sich „nicht in der professionellen Politik“sehen und als ihre Grenze das Mitwirken im Kreistag betrachten – mit Unterlagen für die öffentlichen Gemeinderatssitzungen informiert, es gebe regelmäßig Stammtische und Einladungen zu den Fraktionssitzungen.
Er sitze seit 20 Jahren im Gemeinderat und finde das „noch immer eine interessante Materie, von der ich persönlich und ideell profitieren kann“, sagt Gebhard Mayer über seine politischen Erfahrungen. Miriam Mayer nennt als Voraussetzung dafür „ein dickes Fell“, während Fraktionskollege Reiner Leuchtle betont: „Es gibt nichts besseres als Demokratie.“Der kann Claus Zengerle sogar „Spaß“abgewinnen, weil „der Adrenalinspiegel immer wieder rauf und runter geht“. Auch darauf will die FW-Fraktion heute im „Schwarzen Adler“Appetit machen.