Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Querschnitt durch zeitgenössische Kunst
Westallgäuer Kunstausstellung öffnet – Werner Stuhler bespielt die Sonderschau
LINDENBERG (beb) - Die Westallgäuer Kunstausstellung öffnet wieder ihre Pforten. Auch nach einem halben Jahrhundert bleibt die Sammelschau für Künstler aus der Region Bodensee, Vorarlberg und dem Allgäu ihrem Konzept treu: Ausstellungsleiter Helmut Caprano versteht sie als eine „Plattform für die Künstler der Region“, mit der ein „großes Spektrum“und „ein Querschnitt durch die zeitgenössische Kunst“abgebildet werden sollen. Zu sehen sind die Werke zwischen dem 21. Oktober und dem 5. November.
Die Westallgäuer Kunstausstellung habe einen „guten Stellenwert“, ist Leiter Caprano überzeugt. Er siedelt sie zwischen den großen Ausstellungen in Kempten, Marktoberdorf und Sonthofen an. „Jede hat ihre eigene Konzeption und nicht jede Ausstellung muss gleich sein“, sagt der 72-Jährige. Das Markenzeichen seiner Schau sei die große Vielfalt. Dabei habe die Jury ein hohes Niveau im Auge.
144 Künstlerinnen und Künstler haben heuer Werke eingereicht, 66 sind in der Ausstellung vertreten: 42 Frauen und 24 Männer. Sie füllen den Löwensaal mit etwa 110 Bildern, Fotografien und Skulpturen. Während die Ausstellung läuft, tragen sich laut Caprano immer wieder Künstler an, die gerne ihre Arbeiten zeigen wollen. Zudem schreiben die Verantwortlichen ausgewählte Künstler aus ihrer Adressliste an, die zwischen 350 und 400 Namen beinhaltet. „Heuer sind auch wieder Künstler vertreten, die früher dabei waren und dann lange pausiert haben“, freut sich Caprano. Das und die Besucherzahl, die jährlich um die 2000 erreicht, wertet er als Bestätigung, dass die Konzeption erfolgreich ist.
Eine lange Tradition hat auch die Sonderschau. Schon seit ein paar Jahren ist sie einem Künstler zu einem Altersjubiläum gewidmet. Heuer bespielt sie der Meisterfotograf Werner Stuhler. Anlässlich seines 90. Geburtstags zeigt er eine Retrospektive seines Schaffens.
Kontinuität tut gut
Natürlich könnte man im 51. Jahr eine Zäsur machen und über Neues nachdenken, sagt Caprano, der seit 1996 die Verantwortung hat. „Aber in unserer schnelllebigen Zeit verändert sich so viel, da tut Kontinuität von Bewährtem auch gut.“Zudem: Bei der Ausstellung verändere sich ja auch etwas, beispielsweise das Ausstellungsteam. Vor zwei Jahren kamen die Künstlerin Carin Stoller und Kunsterzieher Michael Of hinzu, Manfred Röhrl und Paul Müller sind laut Caprano „in Ruhestand“, Karl-Bernhard Netzband ziehe sich zurück. „So ergibt sich immer wieder Neues. Jeder hat eine etwas andere Sicht auf die Kunst.“Vergangenes Jahr hat sich die Ausstellung selber gefeiert. Zur 50. Auflage hat sie den Westallgäuer Kunstpreis bekommen.
Die Westallgäuer Kunstausstellung ist vom 21. Oktober bis 5. November im Lindenberger Löwensaal zu sehen, Montag bis Freitag von 15 bis 18 Uhr, sonnund feiertags von 10 bis 18 Uhr.