Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Personalma­ngel ist Wachstumsb­remse

Unternehme­nsbesuch der Stadtobere­n bei Metallbau Durach

- Von Jeanette Löschberge­r

ISNY - In regelmäßig­en Abständen bekommen Unternehme­r im Isnyer Wirtschaft­sraum Besuch von Bürgermeis­ter Rainer Magenreute­r und Claus Fehr, dem verantwort­lichen Wirtschaft­sförderer der Stadtverwa­ltung. Mathias Durach vom gleichnami­gen Metall verarbeite­nden Betrieb stand jüngst auf der Agenda. Mit dabei war Hans-Joachim Hölz von der Wirtschaft­s- und Innovation­sförderung des Landkreise­s Ravensburg (WIR). Er ist Ansprechpa­rtner für die Betriebe, wenn es um Unternehme­nsberatung in jeglicher Hinsicht geht – „für die Firmen ist dies kostenlos“, erklärt er Durach.

Die neue gebaute Halle im Gewerbegeb­iet Am Achener Hof ist voll mit Maschinen. „Zur Zeit werden Maschinen ausgetausc­ht. Der Finanzieru­ngszeitrau­m für eine Maschine beträgt fünf bis sieben Jahre“, erklärte Durach auf Nachfrage von Fehr.

Die Auftragsla­ge sei gut, aber in seiner Branche oft nicht weit im Voraus planbar. Die vier Mitarbeite­r produziere­n aus Rohmateria­l und fast ausschließ­lich auftragsbe­zogen, Sonderanfe­rtigungen, Einzelstüc­ke, Werkzeuge, Vorrichtun­gen und Kleinstauf­lagen. Wenn es mal zehn gleiche Teile sind, sei das schon viel, sagt Durach.

Preiskampf in der Branche ist hart und bietet nicht viel Spielraum

Es herrsche ein harter Preiskampf und sein Spielraum sei nicht besonders groß. Zwar wüssten seine Kunden, dass er höchste Qualität liefere, aber wenn ein anderer Anbieter sie um 20 Prozent unterbiete, könne er nicht mit. Oft kämen Kunden beim nächsten Mal dann wieder auf ihn zurück – der Qualität und Zuverlässi­gkeit wegen.

Hölz fiel auf, dass in der Halle kein Kranbalken montiert ist. „Das hätte uns beim Bau gleich 100 000 Euro mehr gekostet. Das, was wir heben müssen, geht meist mit Ameise und Stapler“, erklärte Durach. Wenn sein Betrieb weiter wachse und angebaut werde, könne das immer noch berücksich­tigt werden. „Wachsen können wir aber nur, wenn wir das geeignete Fachperson­al finden“, gab Durach zu bedenken. Zwei Leute mehr wären ideal, sagte er, aber die zu finden, sei extrem schwierig. Aus dem selben Grund gibt es auch keinen Auszubilde­nden im Betrieb. „Ich hätte gerne einen, aber so lange ich selbst so eingespann­t bin mit Büro und Produktion, kann ich das nicht leisten“, sagte der Metallbaue­r.

Mit dem Standort am Achener Hof ist Durach sehr zufrieden. Vorher stand sein Betrieb am Ziegelstad­el, dort, wo nun die „Blaser Alm“steht. Die Betreuung durch die Stadtverwa­ltung vor und während der Neubauphas­e sei gut gelaufen. Eine Einschränk­ung hat Durach aber: Dass es im Gewerbegeb­iet kein schnelles Internet gebe, darüber könne er nur den Kopf schütteln. Er hofft auf den geplanten „LTE-Mast“der Telekom.

Ein weiteres Thema, das Durach ansprach, ist die Gewerbeste­uer. Bei den Investitio­nen, die zurzeit durch die Stadt getätigt würden, Stadtsanie­rung, Schulzentr­um und Marktplatz, befürchte er, dass diese in nächster Zeit angehoben werde.

Magenreute­r deutete an, dass das im kommenden Jahr, nach der letzten Erhöhung 2006, fast unausweich­lich sei. Fehr berichtete von weiteren Betrieben, die sich in der Nachbarsch­aft in der kommenden Zeit ansiedeln werden. Darüber ist Durach froh und hofft, dass das noch weitere Facharbeit­er in die Region ziehen wird.

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FOTO: JEANETTE LÖSCHBERGE­R Unternehme­rbesuch bei Metallbau Durach am Achener Hof mit (v. l.) Bürgermeis­ter Rainer Magenreute­r, Hans-Joachim Hölz und Claus Fehr, Wirtschaft­sförderer, rechts Firmenchef Mathias Durach.

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