Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Drama: The Dinner
Das gemeinsame Abendessen als Vorstufe zur Hölle – das ist ein besonders bei Theatermachern beliebter Stoff. Schließlich lassen sich hier vor wenig aufwändiger Kulisse große Konflikte und Lebenslügen aufdecken. Auch als Film können die Dramen gut funktionieren, wie vor sechs Jahren Roman Polanskis „Der Gott des Gemetzels“bewies. Bei „The Dinner“diente ein Roman als Vorlage, der Film des israelischen Regisseurs Oren Moverman geht aber in eine ähnliche Richtung: Zwei Paare treffen sich zum Abendessen, und je länger der Abend währt und umso mehr der Alkohol die Zungen lockert, umso mehr eskaliert die Situation. Dabei ist das Verhältnis der beiden Brüder Stan (Richard Gere) und Paul (Steve Coogan) ohnehin schon angespannt. Beim Abendessen mit den Ehefrauen kommt noch ein schwerer Konflikt hinzu – denn die 16-jährigen Söhne der ungleichen Brüder haben ein schweres Verbrechen begangen … Ein solches Kammerspiel-artiges Drama steht und fällt mit den Darstellern, und die können hier allesamt überzeugen. Wenn bei ihnen nach und nach die Fassade der Bürgerlichkeit fällt, dann ergibt dies mehr als ein Familiendrama, sondern verhandelt auch zahlreiche brisante Themen wie Rassismus. Das gut viertelstündige Bonusmaterial besteht aus Interviews mit Darstellern und Filmcrew. (rot)
FSK: 12 Jahre
Preis: DVD: 13 Euro; Blu-Ray: 15 Euro Bewertung: