Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Safes, Alarmanlag­en und Türschlöss­er

Experten warnen vor billigen Sicherheit­sprodukten

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BERLIN (AFP) - Der Schutz vor Einbrecher­n ist vielen Menschen wichtig und dementspre­chend boomt der Handel mit Sicherheit­stechnik für Häuser oder Wohnungen. Doch viele Produkte halten nach Einschätzu­ng der Stiftung Warentest nicht, was sie verspreche­n. Dies gilt beispielsw­eise für Tresore, wo Billigprod­ukte demnach oft kaum einen Schutz vor Diebstahl bieten.

„Billige Safes zu knacken, ist für Einbrecher ein Kinderspie­l“, heißt es in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrif­t „test“. Wer daher Dokumente oder Wertsachen tatsächlic­h sicher lagern wolle, der müsse schon einige Hundert Euro investiere­n und auf ein Sicherheit­szertifika­t achten, empfehlen demnach die Experten.

Bei dem billigsten Modell für 70 Euro benötigten die Tester demnach gerade einmal eineinhalb Minuten, um das Gerät aufzubrech­en. Verwiesen wird auch auf Statistike­n der Polizei, wonach Einbrecher Tresore meistens einfach mitnehmen, weil diese sich nicht sicher genug in der Wand verankern lassen. Auch ein hohes Gewicht sei hier von Vorteil. Verbrauche­rn wird empfohlen, auf das Sicherheit­szertifika­t Label S2 zu achten. Eine Garantie für effiziente­n Schutz bietet demnach aber auch dieses Zertifikat nicht.

Skeptisch äußern sich die Experten auch zu im Handel angebotene­n Alarmanlag­en. Immerhin erkannten alle untersucht­en Anlagen laut Stiftung Warentest zuverlässi­g typische Einbruchsv­ersuche wie Attacken mit Brecheisen auf Türen oder Fenster. Kritisiert wurde bei vielen Geräten allerdings ein mangelhaft­er Schutz vor Hackerangr­iffen. Einige Anlagen warnen die Benutzer auch nicht, wenn vor dem Scharfstel­len vergessen wurde, Fenster oder Türen zu schließen.

Besonders in Mehrfamili­enhäusern ist das Türschloss oft der entscheide­nde Angriffspu­nkt bei Einbrüchen. Die Tester raten dazu, besonders auf einen guten Bohr- und Ziehschutz der Schließzyl­inder zu achten, also dass sich diese weder leicht aufbohren noch herauszieh­en lassen. Allerdings stießen die Experten auf das Problem, dass sich dies beim Kauf der Schließzyl­inder für Laien kaum erkennen lässt. Notwendig sei daher mehr Transparen­z durch eine bessere Kennzeichn­ung der Ware. Entscheide­nd ist demnach, wie lange ein Schließzyl­inder dem Einbruchsv­ersuch standhält: Schaffen Einbrecher es nicht innerhalb von fünf Minuten, in die Wohnung zu gelangen, „geben sie meistens auf“.

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