Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Hundesportler kommen bei Reitern unter
Städtische Planungen für die Landesgartenschau betreffen auch drei Wangener Vereine
WANGEN - Die Stadt Wangen benötigt für die Landesgartenschau 2024 auch ausreichende Freiflächen entlang der Argen. Von den Planungen betroffen sind der Reit- und Fahrverein, der Hundesportverein und die Schützengilde. Wie es mit diesen, in den Auwiesen beheimateten Wangener Vereinen konkret weitergeht, ist noch nicht geklärt. Die SZ fasst den aktuellen Stand der Dinge zusammen.
Vor knapp einem Jahr stellte die Verwaltung im Gemeinderat Überlegungen zu möglichen Standorten der drei Vereine vor. Der Reit- und Fahrverein (RFV) Wangen soll demnach künftig auf dem Freigelände am südwestlichen Stadteingang beheimatet sein, also hinter dem Komplex der Erba-Arbeiterhäuser. Die Vorteile aus Sicht der Stadt: eine Zufahrt über die L 320, der Bau ausreichender Parkplätze (auch für Besucher von Fußballspielen oder Erba-Veranstaltungen) und keine Wohnbebauung in unmittelbarer Nähe.
Jede Menge Wohnbau ist dafür in den Jahren bis zur Landesgartenschau im Auwiesen-Areal vorgesehen. Weshalb der RFV-Vorsitzende Hans-Jürgen Kahlgrün sagt: „Wir haben wegen der künftigen Infrastruktur am bestehenden Standort keine Zukunft. Wir wissen, dass wir das Gelände da draußen bekommen können, es gibt dort für uns ganz neue Ent- wicklungsmöglichkeiten.“Vor der Mitgliederversammlung Ende März soll es laut Kahlgrün Anfang 2018 eine außerordentliche Versammlung geben, wo das Projekt und mögliche Kosten für den Verein besprochen werden und womöglich bereits entschieden wird, ob man „in diese Richtung weitermacht“.
Abreitplatz fürs Hundetraining
Gesprochen wurde bereits mit den Verantwortlichen des benachbarten Hundesportvereins. „Die Reiter nehmen uns auf“, sagt dessen Vorsitzende Nadine Lindner. „Der RFV hat uns angeboten, dass wir den Abreitplatz hinter der Halle zum Trainieren nutzen können.“Ende des Jahres läuft der Pachtvertrag für das jetzige Vereinsgelände ab, auf dem nach jetzigen Planungen bis zur Landesgartenschau ein „Auwiesenpark“entstehen soll. Nach dem kommenden Winter müssen die Hundesportler mit ihren Gerätschaften umziehen. „Wir sind jetzt froh über die Übergangslösung und haben erst einmal Zeit gewonnen“, so Lindner weiter.
Den von der Stadt vorgeschlagenen Ersatzstandort am Ortseingang von Isny kommend lehnt der Hundesportverein weiter ab (die SZ berichtete). Möglich, dass sich für den Verein mittelfristig ebenfalls auf dem Freigelände am süd-westlichen Stadteingang etwas auftut. Von einer denkbaren Kooperation/Kombination zwischen Reitern und Hundesportlern sprechen sowohl Hans-Jürgen Kahlgrün als auch Stadtplanerin Melanie Griebe. In den aktuellen Lageplänen zur Landesgartenschau ist jedenfalls eine Reitanlage entlang des Kanals Richtung Lochmühle bereits grob eingezeichnet. Was in den Plä- nen wegen der angedachten Reihenhäuser nur noch in Umrissen zu sehen ist, ist das Vereinsheim der Schützengilde 1487. Dem ältesten Verein Wangens hatte die Verwaltung zuletzt die Hofstelle am Südring (schräg gegenüber der Gemeinschaftsunterkunft) angeboten, wo auch die im Verein integrierten Bogenschützen genügend Platz hätten. Sowohl räumlich als auch finanziell komme dieser Platz aber nicht in Frage, sagt Jens Witzke, seit kurzem Vorsitzender der Schützengilde. „Ziel ist es, an dem bisherigen Standort zu bleiben“, so der Oberschützenmeister.
Die Infrastruktur mit Vereinsheim und Gastronomie in der früheren Kläranlage sei hier vorhanden, und man könne dort mit vertretbaren Kosten auch einen kleinen, aber modernen Schützenstand anbauen. Dies mit Hilfe der rund 100 000 Euro, die die Schützengilde nach dem Brand vor wenigen Jahren noch von der Versicherung zu erwarten habe. „Dazu muss jedoch bis Mitte 2018 eine tragfähige Planung auf dem Tisch liegen“, so Witzke und verweist hier auch auf den Bestandsschutz des Vereins. „Der Wunsch für einen Schützenstand an dem jetzigen Standort ist da, wir wollen das schaffen.“Das Vereinsareal würde mit den städtischen Plänen für Freiflächen an der Argen vereinbar sein, man bräuchte aber vom künftigen Wohngebiet aus eine entsprechende Zufahrt.