Polizeischüler findet sechs Kilo Marihuana im Fernbus

Beamte durchsuchen in Lindau Reisebus – Besitzer des Koffers, in dem die Drogen waren, wird noch ermittelt

LINDAU (lz) - Ein Polizeischüler hat am Dienstagmorgen bei der Kontrolle eines Fernreisebusses aus Italien einen Koffer voller Drogen gefunden. Der Schmuggler der illegalen Fracht ist noch nicht identifiziert, wie die Polizei mitteilt.

Bundespolizisten kontrollierten in Lindau einen Fernreisebus aus Rom. Nach der Ausweiskontrolle der Passagiere wollten sie die Gepäckstücke zuordnen. Jeder der etwa 50 Fahrgäste nahm sein Gepäckstück aus dem Bus und stellte sich damit beiseite. Letztlich blieb ein schwarzer Koffer übrig, der keinem gehören wollte.

Als sich auch nach mehrfacher Nachfrage kein Besitzer meldete, durchsuchte ein Polizeischüler im Praktikum den Koffer. Dieser staunte nicht schlecht, als er unter wenigen Kleidungsstücken sechs mit Folie umwickelte Pakete fand, schreibt die Polizei. Darin befanden sich insgesamt sechs Kilo Marihuana mit einem geschätzten Wert von 60 000 Euro.

Da auch die Überprüfung der Passagier- und Gepäcklisten und die Befragungen des Busfahrers und der Fahrgäste keine Erkenntnisse auf den Besitzer ergaben, errichteten die Bundespolizisten in Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Fahndung und dem Hauptzollamt Ulm eine sogenannte Bearbeitungsstraße: Sie nahmen Fingerabdrücke der Busgäste, durchsuchten weiteres Gepäck und führten Drogenschnelltests sowie freiwillige DNA-Entnahmen durch. Die weiteren Ermittlungen hat laut Polizei das Zollfahndungsamt München übernommen.

FOTO: BUNDESPOLIZEI LINDAU Ein Polizeischüler fand sechs Kilo Marihuana.