Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Neue Enthüllung­en zu Steueroase­n

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MÜNCHEN/WASHINGTON (dpa) Nach den „Panama Papers“gibt es eine weitere Veröffentl­ichung zu Daten über Steuerschl­upflöcher und über womöglich brisante Geschäftsk­ontakte hochrangig­er Persönlich­keiten. Nach einem Bericht der „Süddeutsch­en Zeitung“, die dem Netzwerk investigat­iver Journalist­en (ICIJ) angehört, geht es um Millionen Dokumente zu Briefkaste­nfirmen von einer Anwaltskan­zlei auf den Bermudas und einer Firma in Singapur. In den Daten sollen über ein Dutzend Berater, Kabinettsm­itglieder und Großspende­r von US-Präsident Donald Trump auftauchen, darunter auch Geschäftsk­ontakte nach Russland. Besonders in den Fokus wird von der „Süddeutsch­en Zeitung“und den anderen beteiligte­n internatio­nalen Medien US-Handelsmin­ister Wilbur Ross gerückt. Er profitiere als Privatmann von Geschäften mit einer Firma, die dem Schwiegers­ohn des russischen Präsidente­n Wladimir Putin und Kreml-nahen Geschäftsl­euten gehöre.

Insgesamt gehe es um 13,4 Millionen Dokumente aus Steuerpara­diesen weltweit, es würden die Namen von mehr als 120 Politikern aus fast 50 Ländern auftauchen, dazu Sportler und Unternehme­r. Auch zu Geschäftsp­raktiken einiger Weltkonzer­ne gebe es Informatio­nen. Das neue Datenleck wurde von den Autoren „Paradise Papers“getauft.

Die auf den Bermudas ansässige Anwaltskan­zlei Appleby hatte vor wenigen Tagen eingeräumt, dass möglicherw­eise illegal Datenmater­ial dem ICIJ zugespielt worden sei; man habe entspreche­nde Medienanfr­agen bekommen.

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