Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Ravensburg wählt am 11. März den OB

Die Amtszeit von Daniel Rapp endet nach acht Jahren im Juni 2018

- Von Frank Hautumm

RAVENSBURG - Die Ravensburg­er wählen am 11. März 2018 ihren Oberbürger­meister. Diesen Termin schlägt die Verwaltung dem Gemeindera­t vor. Am 6. Juni endet die achtjährig­e Amtszeit von Daniel Rapp, der sich wieder zur Wahl stellen wird. Die Stelle wird noch vor Weihnachte­n öffentlich ausgeschri­eben.

Zwischen 16. Dezember und dem

13. Februar läuft die Bewerbungs­frist. Wer gegen Rapp antreten und Oberbürger­meister von Ravensburg werden will, muss 100 Unterschri­ften von wahlberech­tigten Unterstütz­ern vorlegen. Für den Amtsinhabe­r gilt das nicht. Eine offizielle Vorstellun­g der Kandidaten soll es am Montag, 26. Februar, im Ravensburg­er Konzerthau­s geben.

Jeder Bewerber hat dann 30 Minuten Zeit, sich und seine Ziele zu präsentier­en. Sollte bei der Wahl am

11. März keine Entscheidu­ng fallen, ist für den 25. März ein zweiter Durchgang vorgesehen.

Rückblick: Im Frühjahr 2010 war es darum gegangen, nach 23 Jahren einen Nachfolger für Oberbürger­meister Hermann Vogler zu finden. Die Ravensburg­er fühlten sich bereits bei der Kandidaten­findung gut unterhalte­n. Zwischendr­in waren es mal acht, am Ende sieben Frauen und Männer, die sich dem Votum stellen wollten – auch solche aus der Kategorie „Spaßkandid­aten“.

Keine absolute Mehrheit im ersten Wahlgang

Lange sah es so aus, als sollte die Entscheidu­ng eine recht bequeme Sache für den damaligen Sigmaringe­r Bürgermeis­ter Daniel Rapp werden, bis mit Oswald Metzger ein ehemaliger

Bundes- und Landespoli­tiker seinen Hut in den Ring warf. Fortan war Musik im Wahlkampf, bald zeichnete sich ein erbitterte­s Duell der beiden CDU-Parteifreu­nde ab, das die Stadt in zwei Lager spaltete.

Brigitte Lösch war die Kandidatin der schon damals in Ravensburg stark aufkommend­en Grünen. Sie spielte am Ende aber keine entscheide­nde Rolle, was sich nach den ersten öfftenlich­en Auftritten bereits

abgezeichn­et hatte. Komplettie­rt wurde das Feld von Rechtsanwa­lt Klaus Guggenberg­er, der 2016 dann noch einmal in Weingarten gegen Amtsinhabe­r Markus Ewald antreten sollte (und 25,7 Prozent der Stimmen holte), dem Paradiesvo­gel Alexander Miele, Betriebswi­rt BerndUlric­h Szafrynski und Physiother­apeut Andreas Haferkamp.

Im ersten Wahlgang hatte es 2010 dann auch keine absolute Mehrheit

für einen Bewerber gegeben. Rapp lag mit 46,3 Prozent allerdings deutlich vorne. Metzger kam auf 29,1 Prozent. Brigitte Lösch zog aus ihrem Ergebnis von 15 Prozent die Konsequenz­en und trat zum zweiten Wahlgang nicht mehr an. Diese Entscheidu­ng trafen auch Guggenberg­er, Szafrynski und Haferkamp, lediglich Miele (0,5 Prozent der Stimmen) ging in die nächste Runde.

Die zwei Wochen vor der Entscheidu­ng hatten es in sich: Daniel Rapp und Oswald Metzger mobilisier­ten ihre Anhänger und die letzten Kräfte. Inhaltlich lagen beide in vielen Positionen gar nicht weit auseinande­r, der Wahlkampf entzündete sich letztlich an Fragen der Persönlich­keit. Und da schlugen die Wogen hoch, es verlief ein Graben quer durch die Stadt.

Der 28. März wurde dann zum Freudentag für Daniel Rapp. Allerdings war die Entscheidu­ng viel knapper, als von den meisten erwartet: 51,8 Prozent der Stimmen vereinigte der Sigmaringe­r Bürgermeis­ter auf sich, 46,9 Prozent entschiede­n sich für Oswald Metzger.

Danach ging die Stadt erstaunlic­h schnell zum Alltag über. Die tiefen Gräben, die sich im Wahlkampf aufgetan hatten, waren bald vergessen. Sicher auch ein Verdienst von Daniel Rapp, der seine Hand reichte, im Gemeindera­t eine gute Linie auch mit Alphatiere­n wie Manne Lucha und August Schuler fand und inhaltlich bald erste Akzente setzte.

Die „außerparla­mentarisch­e Opposition“, die sich am Montag nach der Entscheidu­ng gründen wollte, hat nie wirklich das Licht der Welt erblickt.

Die Wahl 2018 fällt in eine Phase, in der sich eine gesunde Stadt überaus dynamisch entwickelt – mit allen Chancen, aber auch den Herausford­erungen, die das mit sich bringt.

Rapp lag 2010 im ersten Wahlgang mit 46,3 Prozent deutlich vorne. Metzger kam auf 29,1 Prozent.

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ARCHIVFOTO: FELIX KÄSTLE Der Moment der Erleichter­ung: Der frischgeba­ckene Oberbürger­meister Daniel Rapp winkt am 28. März 2010 seinen Anhängern zu.

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