Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Nette Toilette“ein Fall für Leutkirch
Gemeinderat stimmt dem neuen Konzept zu – Einführung Mitte 2018
LEUTKIRCH - Auch die Stadt Leutkirch strebt an, im Stadtgebiet das Modell „Nette Toilette“einzuführen. Im Grundsatz stimmte der Gemeinderat am Montag diesem Vorschlag der Stadtverwaltung zu. Kommunen wie Isny, Bad Waldsee, Wangen, Bad Wurzach oder Kempten haben das Modell bereits eingeführt, das langfristig auch dazu beitragen soll, Kosten einzusparen.
„Wir müssen die Erfahrungen abwarten“, so äußerte sich Thomas Stupka von der Stadtverwaltung auf mehrere Nachfragen aus dem Gremium dazu, ob sich die erhofften Erfolge sowohl bei der Sauberkeit als auch bei der Wirtschaftlichkeit aus Sicht der Stadt einstellen werden. Die vorerst anfallenden Zusatzkosten seien überschaubar. Das andernorts bereits bewährte Prinzip sieht vor, dass Gastronomen und andere Einrichtungen ihre Toiletten der Allgemeinheit zur Verfügung stellen und dafür bei den Kosten von der Stadt entlastet werden. Verträge regeln die Modalitäten. Darin sind laut Vorschlag jährlich 360 bis 600 Euro pro Betrieb veranschlagt.
Auf die teilnehmenden Betriebe soll ein auffälliger Aufkleber aufmerksam machen. Zudem sollen ein gesonderter Stadtplan per Flyer und auch eine „Nette Toilette App“auf das neue Angebot hinweisen. „Die Bevölkerung erhält damit ein flächendeckendes Netz an frei zugänglichen Toiletten, die sauber, gepflegt und schnell erreichbar sind.“Mit dieser Aussage warb die Stadtverwaltung für diese neue Idee. Einmalig 4000 Euro für die Einführung und in Zukunft 5000 Euro als Entschädigung für die interessierten Betriebe wurden am Montag genehmigt.
Aktuell, so die Übersicht der Verwaltung, sind jährlich aber rund 17 500 Euro an Reinigungskosten für die öffentliche Toilette im Kornhaus fällig. Dort habe sich der Zustand der Einrichtung nach dem Wechsel des Reinigungsunternehmens zwar deutlich verbessert. Generell aber müsse sich die Stadt bald schon auf eine „Generalsanierung“einstellen. Auf Dauer könne mit der neuen Variante bis auf das Behinderten-WC die Toilette an dieser Stelle geschlossen werden.
Stupka wies darauf hin, dass von 14 in der Innenstadt angeschriebenen Betrieben acht sofort zugesagt hätten. Details zu diesen wollte er aber nicht verraten. Zwei weitere Betriebe hätten sich noch nicht entschieden. Er wertete das vorläufige Ergebnis generell als „äußerst positiv“. Auch die vorhandenen öffentlichen städtischen Toiletten sollen in das Verzeichnis aufgenommen werden, so lange diese noch von der Stadt unterhalten werden. Nach Aussage von Oberbürgermeister HansJörg Henle soll das Konzept Mitte 2018 umgesetzt sein.