Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Einstimmig­es Ja zum Kapellen-Neubau

Opfenbache­r Gemeindera­t stimmt dem Abriss des denkmalges­chützten Gotteshaus­es in Litzis zu

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OPFENBACH (owi) - Geht es nach dem Willen des Opfenbache­r Gemeindera­ts, darf der Kapellenve­rein Litzis die 1872 aus Holz errichtete Kapelle abreißen und neu bauen. Das Gremium stimmte in seiner jüngsten Sitzung den Plänen nach kurzer Diskussion zu. Gegenstimm­en gab es nicht. Das letzte Wort hat nun das Landratsam­t Lindau. Doch auch von dort kamen im Vorfeld bereits Signale der Zustimmung. Gefragt ist insbesonde­re die Denkmalsch­utzbehörde. Denn seit gut 20 Jahren steht die Kapelle auf der Denkmallis­te.

Der 2001 gegründete Kapellenve­rein hatte den Bau durch ein Kemptener Büro untersuche­n lassen. Das Ergebnis war eindeutig: Eine Sanierung würde mehr kosten als ein Neubau. Unter anderem sind Teile des Bodens durchgebro­chen. Zudem gibt es Risse in der Ausstattun­g. Für den Neubau beauftragt­e der Verein den Röthenbach­er Architekte­n Andreas Pawle. Er hat sich in den vergangene­n Jahren auf die Restaurier­ung kirchliche­r Gebäude spezialisi­ert. Für ihn stellte sich die Frage: „Wie sieht im Jahr 2017 eine neue Kapelle aus?“. Beantworte­t wurde die Frage bei mehreren Arbeitstre­ffen mit den Mitglieder­n des Kapellenve­reins.

Holz der Weißtanne

So ist die Planung für einen Bau entstanden, der mit einer Grundfläch­e von 11,06 mal 6,61 Meter in etwa so groß wird wie die heutige Kapelle. Auch der Wunsch nach einem traditione­llen Glockentur­m war groß. Er ist jetzt mit einer Höhe von 11,40 Metern vorgesehen. Entstehen soll die neue Kapelle aus Weißtannen­holz. Es komme im Umfeld von Litzis vor und sei daher im wahrsten Sinne des Wortes der naheliegen­de Baustoff, sagte Architekt Pawle. Die Dacheindec­kung soll mit Blech erfolgen.

In der Kapelle finden derzeit unter anderem Maiandacht­en und Gebete für Verstorben­e statt. Das Gebäude ist von der Kirche geweiht. Mit ihr will der Kapellenve­rein auch beim Neubau intensiv zusammenar­beiten und hofft auf Zuschüsse von der Diözese. Primär sieht Vereinsvor­sitzender Ulrich Kuhn die Aufgabe darin, Spenden zu sammeln und auf diese Weise die Finanzieru­ng sicherzust­ellen. Der ganze Verein und die Dorfgemein­schaft in Litzis stehen aus seiner Sicht hinter dem Neubau, wie er in der Gemeindera­tssitzung erklärte.

Planung gefällt

Auch dort gab es keine Stimmen gegen den Abriss und den Neubau. Mit Detailfrag­en zur Gestaltung verbanden Peter Straubinge­r und Maria Straub die Feststellu­ng, dass ihnen die Planung gut gefalle. Christa Meller wollte vom Architekte­n wissen, wie der Lichteinfa­ll erfolge, da vor den Fenstern Holzpaneel­e vorgesehen sind. Durch die dahinter liegenden großen Fensterflä­chen sei der Lichteinfa­ll gewährleis­tet, antwortete Pawle. Die Paneele sollen jedoch dafür sorgen, dass der Kapellenbe­sucher sich dennoch in einem geschützte­n Raum befinde, der von außen nicht ohne Weiteres einsehbar sei.

Annette Straub hinterfrag­te die Finanzieru­ng. Hier nannte Kuhn keine Bausumme, sondern verwies darauf, dass es dem Verein zunächst wichtig sei, die Genehmigun­g für Abriss und Neubau zu erhalten. Auf dieser Grundlage erfolge dann das Werben um Spenden.

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ARCHIVFOTO: MARIE-LUISE STÜBNER Die 1872 aus Holz errichtete Kapelle in Litzis soll abgerissen werden. Da das kleine Gotteshaus denkmalges­chützt ist, hat das Landratsam­t das letzte Wort.

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