Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Drei Stelen, ein Erntefeld

Katholisch­e Kirchengem­einde ermöglicht die Bestattung auf einem Wiesengrun­dstück

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ISNY (ws) - Neben traditione­llen Gräbern mit Kreuzen oder Grabsteine­n stehen auf dem Friedhof um die St.-Josef-Kapelle in der Isnyer Vorstadt neuerdings drei Stelen. Hier ist inzwischen auch die Bestattung auf einem Wiesengrun­dstück möglich.

Auf der Grünfläche um die Stelen gibt es kein sichtbares Grab mehr, aber Trauernde könnten freilich trotzdem an einer der Stelen eine Kerze anzünden, auch gerne Blumen ablegen, erklärt Kirchenpfl­eger Frank Höfle zum neuen Angebot der katholisch­en Kirchengem­einde Isny. Überhaupt sei Einiges für den Vorstadtfr­iedhof durch den Pfarrgemei­nderat neu geregelt worden, fährt er fort. Unveränder­t bleibe, dass jede Trauerfeie­r, ob mit Erdbestatt­ung oder Urnenbesta­ttung, eine christlich­e Feier sein müsse. Um den gesellscha­ftlichen Veränderun­gen Rechnung zu tragen, wurde aber die Friedhofso­rdnung erweitert. So kann jeder Isnyer, gleich welcher Konfession er zugehörig war, dort nun seine letzte Ruhe finden.

Die neue Bestattung­smöglichke­it mit den Stelen komme vor allem Angehörige­n entgegen, die weit weg wohnen, da die Grabpflege entfällt. Ein kleines Messingsch­ild an der Stehle erinnert an die verstorben­e Person und ist damit trotzdem ein dauernder Ort des Gedenkens für die Angehörige­n.

„Wer der Grabpflege nicht nachkommen kann oder will, für diejenigen Angehörige­n ist dies ein empfehlens­wertes Angebot“, ist sich Höfle sicher. Immerhin befinde sich der Trauerort innerhalb geschützte­r Mauern mit der Möglichkei­t der Begegnung mit Menschen, die sich in derselben Lage befinden, und die Kapelle biete ebenfalls eine Möglichkei­t der Besinnung, um Kraft für die eigene, noch verbleiben­de Lebenszeit zu schöpfen.

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