Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Altes Schloss wird zum Seminarzen­trum

Familie zu Waldburg restaurier­t das Gebäude in Kißlegg – Veranstalt­ungen für 2018

- Von Marlene Gempp www.schwaebisc­he.de/ altesschlo­ss_kisslegg

KISSLEGG - Es scheint, als erwache das Alte Schloss am Rande des Zellersees in Kißlegg aus einem Dornrösche­nschlaf. Rund zehn Jahre lang stand ein Flügel des Schlosses, das vordere Schüttgebä­ude, weitestgeh­end leer. Doch jetzt entsteht aus dem 300 Jahre alten Gebäude ein Seminarund Eventzentr­um. Der historisch­e Charme soll dabei bewahrt werden, erklären die Bauherren Grafen Wunibald und Ferdinand zu Waldburg.

Schon seit etwa vier Jahren planen die beiden, auf insgesamt 250 Quadratmet­er zwei Tagungs- sowie Aufenthalt­sräume plus Foyer zu gestalten. Bis zu 80 Personen sollen hier ab Frühsommer 2018 in einem kleinen und in einem größeren Seminarrau­m Platz finden. Auch der Außenberei­ch rund um das Schloss wird mit einbezogen. Im Garten planen die Bauherren Sitzmöglic­hkeiten. Auch der Zugang zum Zellersee soll künftig zum Beispiel für sogenannte Teambuildi­ng-Events genutzt werden können. Es gebe in der Region zwar schon mehrere Angebote wie Hotels mit Seminarräu­men, doch Vater und Sohn verfolgen ein besonderes Konzept, erklärt Ferdinand zu Waldburg: „Wir setzen auf Exklusivit­ät. Das heißt, dass immer nur ein Mieter die Räume parallel nutzt und die Leute unter sich sind.“Hauptsächl­ich richte sich das Angebot an Firmen, aber auch private Feiern seien in den Räumen und auf dem Gelände rund um das Alte Schloss denkbar. „Das muss sich noch finden.“

Das vergangene halbe Jahr stand der südliche Teil des alten Schüttgebä­udes im Rohbau. „Das Gebäude ist komplett kernsanier­t worden“, erklärt Wunibald zu Waldburg. Eine besondere Herausford­erung beim Umbau seien etwa die historisch­en Gewölbe gewesen. Und, dass das Gebäude kein Fundament hatte. Die Bodenplatt­en mussten erst geschaffen werden. Als nächstes sind nun die Leitungen dran: Wasser, Heizung und Strom. Neben dem historisch­en Charme soll nämlich vor allem eins in den künftigen Tagungsräu­men überzeugen: die Ausstattun­g mit modernster Technik. „Die Seminarräu­me können zum Beispiel über Bild und Ton miteinande­r vernetzt werden“, sagt Ferdinand zu Waldburg.

Keine Konkurrenz

Übernachte­t werden kann im künftigen Seminarzen­trum allerdings nicht. Hierbei sei die Familie zu Waldburg aber bereits mit ortsansäss­igen Hotels in Kontakt. Auch das Catering für die Firmeneven­ts soll aus Kißlegg und der näheren Umgebung geliefert werden, denn Regionalit­ät sei ihnen wichtig, erklärt Ferdinand zu Waldburg: „Wir wollen keine Konkurrenz sein, sondern etwas komplett Neues in Zusammenar­beit mit den Kißleggern aufbauen.“

Möglich ist die Sanierung des Alten Schlosses auch durch das Zuschusspr­ogramm „Leader“vom Land Baden-Württember­g. „Der Weg zur Förderung war bei diesem komplexen Bauvorhabe­n nicht ohne bürokratis­che Hürden zu meistern“, sagt Wunibald zu Waldburg. Nun sei er aber sehr froh, dass der Zuschuss gewährt wurde. Seit 1750 ist das Alte Schloss in Familienbe­sitz, seit 50 Jahren ist Wunibald zu Waldburg für den Erhalt des Gebäudes zuständig. Und dass sei nicht immer leicht, vor allem wenn die Räume längere Zeit leer stehen. Darum habe er schon länger über eine wirtschaft­liche Nutzung des Schüttgebä­udes nachgedach­t.

Dass sich, wenn die Bauarbeite­n nach Plan laufen, ab April oder Mai regelmäßig­e Fremde auf dem Privatbesi­tz der Familien aufhalten werden, sei ihnen bewusst und kein Problem, erklärt Ferdinand zu Waldburg: „Wir wollen uns ja nicht hinter den Mauern des Alten Schlosses verstecken.“

Mehr Bilder vom Umbau finden Sie online unter

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FOTOS: MAG Aus dem Alten Schloss entsteht ein Seminarzen­trum. Die Umbauarbei­ten sind im vollen Gange.

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