Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Ich finde es schade für die Stadt“
Bad Wurzacher Kommunalpolitiker äußern Bedauern und hoffen auf geeignete Nachfolgekandidaten
BAD WURZACH (sl) - In ersten Stellungnahmen äußern sich Bad Wurzacher Kommunalpolitiker bedauernd zur Entscheidung von Roland Bürkle, bei der Bürgermeisterwahl 2018 nicht mehr anzutreten.
„Die CDU hat es mit Bedauern aufgenommen, wir akzeptieren aber Roland Bürkles Entscheidung“, sagte
Berthold Kibler, Ortsvorsitzender der Partei. Er zieht im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“eine positive Bilanz von Bürkles Amtszeit, spricht von „16 erfolgreichen Jahren“. Daher hätten sich die Bad Wurzacher Christdemokraten „eine erneute Kandidatur hervorragend vorstellen können“.
Kibler hofft, „dass Bad Wurzach so attraktiv ist, dass sich nun gute Bewerber für die Nachfolge finden“. Auch seine Partei werde „die Augen offen“halten, kündigt er an. Er betont aber auch, dass die Bürgermeisterwahl in einer Stadt wie Bad Wurzach eine Persönlichkeitswahl sei, Parteipolitik oder -zugehörigkeit also keine Rolle spiele.
„Wir bedauern, dass Herr Bürkle nicht mehr zur Wahl antreten wird“, so Armin Willburger, Fraktionssprecher der Freien Wähler im Gemeinderat. „Persönlich habe ich mit der Entscheidung von Herrn Bürkle so gut wie gerechnet, mein Wunsch war seine Entscheidung nicht.“Menschlich sei seine Entscheidung verständlich. „Wenn er etwas anderes machen möchte, hat er jetzt mit seiner Erfahrung und seinem Alter die besten Voraussetzungen dazu.“
Die Freien Wähler hätten nun die Hoffnung, „dass sich gute Leute bewerben und dann ein guter Mann oder eine gute Frau folgt, um die Aufgaben, die die Zukunft bringt, meistern zu können“. Ihnen sei aber, so Willburger, klar, „dass gute Bürgermeister nicht an jeder Ecke herumstehen“.
„Roland Bürkle hat viel geleistet und viel erreicht“, zieht Karl-Heinz
Buschle eine erste Bilanz. Er sitzt seit 1989 für die Freien Wähler im Gemeinderat und ist damit dort der wohl dienstälteste Stadtrat. „Ich finde es schade für die Stadt, bin sehr überrascht und etwas traurig, denn ich schätze Roland Bürkle.“
„Wir sind gut aufgestellt im Städtchen“
Von einer „konstruktiven und produktiven Zusammenarbeit“spricht
Michael Thum, Fraktionssprecher der Mir Wurzacher, die seit der Kommunalwahl 2014 im Rat vertreten sind. „Von dem, was Roland Bürkle hinterlässt, ist ziemlich viel auf einem guten Weg. Wir sind gut aufgestellt im Städtchen.“Bürkles persönliche Entscheidung müsse man gleichwohl akzeptieren und nun „auf adäquate Nachfolgekandidaten hoffen“.
„Wir Ortsvorsteher haben damit gerechnet, dass er weitermacht“, so der Eintürner Berthold Leupolz, gemeinsam mit dem Ziegelbacher Alfons Reichle dienstältester Ortsvorsteher der Großgemeinde (seit 1999) Bürkle sei immer um einen Ausgleich zwischen Stadt und Land bemüht gewesen. Es sei ihm gelungen „alle Orte zu beachten und Stück um Stück voranzubringen“. Dabei sei Bürkle zwar ein „harter Verhandlungspartner gewesen, aber auch einer, den man mit guten Argumenten auch überzeugen konnte“.
Leupolz lobt auch ausdrücklich, dass Roland Bürkle von Beginn seiner Amtszeit an regelmäßige Dienstbesprechungen mit den Ortsvorstehern abgehalten hat und zusätzlich ein- oder zweimal im Jahr an Ortschaftsratssitzungen teilgenommen hat. „Dafür gebührt ihm Hochachtung. Das gibt es so in kaum einer anderen Gemeinde.“