Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Durchschni­ttsmiete in Ravensburg steigt innerhalb von zwei Jahren um 11,2 Prozent

Gemeindera­t beschäftig­t sich mit Mietspiege­l und bezahlbare­m Wohnraum

- Von Annette Vincenz

RAVENSBURG - Ravensburg ist ein teures Pflaster. Zumindest, was Wohnen angeht. Innerhalb von zwei Jahren ist die durchschni­ttliche Nettomiete (= Kaltmiete ohne Nebenkoste­n, Garage oder Stellplatz) um 11,2 Prozent gestiegen. Das geht aus dem neuen Mietspiege­l hervor, der am Montag im Gemeindera­t behandelt wird.

Um Mietwucher zu verhindern, erstellt die Stadt seit 2013 alle zwei Jahre einen Mietspiege­l, nach dem sich Vermieter richten sollen und Mieter ablesen können, ob ihre Miete im grünen Bereich der „ortsüblich­en Vergleichs­miete“liegt. Anhand von mehr als tausend Daten wurden zwischen Februar und April 2017 die aktuellen Mietpreise erhoben.

Dabei werden verschiede­ne Aspekte berücksich­tigt: unter anderem das Baujahr (je neuer eine Wohnung ist, desto besser ist meist der Zustand), die Größe (je kleiner, desto teurer der Quadratmet­er), die Lage (die Innenstadt ist teurer als Gornhofen oder Schmalegg) und die Ausstattun­g. Nicht einbezogen werden mietpreisg­ebundene Sozialwohn­ungen, möblierte Wohnungen (mit Ausnahme von Einbauküch­en) und Einzelzimm­er, die Teil einer kompletten Wohnung sind (zum Beispiel in Wohngemein­schaften von Studenten). Bei der aktuellen Erhebung kam heraus: Die Durchschni­ttsmiete ist seit 2015 von 6,97 Euro pro Quadratmet­er auf 7,75 Euro gestiegen. Das entspricht einer Steigerung von 11,2 Prozent.

Neben dem Mietspiege­l hat der Gemeindera­t am Montag auch das Bündnis für bezahlbare­n Wohnraum behandeln. Es hat sich herausgest­ellt, dass die Vorgaben zu unkonkret waren und enger gefasst werden müssen. Das Bündnis sieht vor, dass bei Neuvorhabe­n mit mehr als zehn Wohneinhei­ten 20 Prozent der Fläche mindestens 14 Prozent unter der ortsüblich­en Vergleichs­miete angeboten werden müssen. Künftig soll diese Regel ab 800 Quadratmet­ern Wohnfläche angewandt werden – auch wenn weniger als zehn Wohnungen entstehen.

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ARCHIVFOTO: UWE ANSPACH/DPA Die Baukonjunk­tur boomt in Ravensburg. Trotzdem steigen die Mieten.

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