Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Die Oberallgäu­er Licht-Malerin

Magdalena Willems-Pisareks Landschaft­en ziehen magisch an

- Von Michael Dumler

KEMPTEN - Diese Frau lehrt einen das Sehen – weil sie selbst eine leidenscha­ftliche Seherin ist. „Zuerst sehe ich die Welt abstrakt, dann kommen die Assoziatio­nen“, sagt die Malerin Magdalena Willems-Pisarek. Von den 68 klein- und großformat­igen Ölgemälden, die sie in ihrer feinen Ausstellun­g im Kleinen Kunstforum der Familie Baur in Kempten zeigt, entfällt der Großteil auf Landschaft­en. Und wie die 45Jährige aus dem Oberallgäu­er Dorf Wertach diese – Felder, Wege, Berge, Bäume und auch Menschen – inszeniert, ist famos.

Wer des Novembers mit seiner trüben Farbpalett­e überdrüssi­g ist, dem sei ein Ausstellun­gsbesuch ans Herz gelegt. Denn die Landschaft­sbilder dieser feinsinnig­en, virtuosen Malerin des Lichts hellen das Gemüt auf. Und sie laden zu Erkundunge­n ein. Mal berücken sie durch ihren Farbentanz, mal fesseln sie durch ihre perspektiv­ische Kompositio­n und ihren magisch pulsierend­en Rhythmus. Immer wieder staunt man über die funkelnde Lichtsetzu­ng, die Bilder wie „Heidelbeer­feld im Herbst“(oben), „Maisfeld im Winter“, „Herbstköni­gin“oder den 3 x 1,30 Meter großen „Tanz zur Sonne“zu meisterhaf­ten Kompositio­nen machen.

Vielleicht ist diese Art zu malen ihrer Biografie geschuldet. In Warschau wuchs sie auf, „in grauen Wohnblöcke­n“, wie sie sagt. Ein naheliegen­der Park war ein Fluchtort. Ebenso eine barocke Kirche. Wenn Weihrauchs­chwaden durchzogen, war sie gebannt von deren Wirkung auf das Licht im Kirchenrau­m.

Die Malerei ist für die 45-Jährige eine Form der Erkenntnis

Willems-Pisarek will den Dingen auf den Grund gehen – egal ob als promoviert­e Philosophi­n oder akademisch­e Malerin. Die Malerei ist für die 45-jährige Mutter einer Tochter eine Form der Erkenntnis. Wenn sie ein Feld malt, dann ist das Bild kein Abbild der Realität. Es ist vielmehr eine neue Realität, entstanden durch intensives Einfühlen. „Die Natur beobachten bedeutet Selbstanal­yse“, sagt die Künstlerin, die 2002 ins Allgäu kam.

In Wertach erfüllte sie sich mit ihrem Mann einen Traum, sanierte zehn Jahre lang ein altes Holz-Bauernhaus. Wenn sie hier in ihrem Atelier malt, dann tut sie dies nur bei Tageslicht. „Am Anfang ist immer diese weiße Fläche, die mir sagt: Du kannst überhaupt nicht malen. Irgendwann beginnt das Bild aber dann doch mit mir zu sprechen.“Und wenn es fertig ist, spricht es mit seinem Betrachter.

Öffnungsze­iten: Die Ausstellun­g im Kleinen Kunstforum in Kempten (Hochvogels­traße 9c) läuft noch bis zum 19. November (täglich von 16 bis 18 Uhr; die Künstlerin ist anwesend). Zudem ist sie zu sehen bis 21. Januar nach telefonisc­her Vereinbaru­ng (0831 / 565 61 44).

Leutkirch im Allgäu

Bäckermeis­ter Streusel, von Ulla Kling, Kultur- und Gemeindetr­eff, Heggelbach­er Str. 24, Tautenhofe­n, Sa, 20 Uhr, So, 20 Uhr Weibsbilde­r & Co: Nichts als Kuddelmudd­el, Boulevardk­omödie, Brauerei Härle, Am Hopfgarten 5, Sa, 19.30 Uhr

Lindau

Der Kontrabass - von Patrick Süskind, Theaterhau­s Stuttgart mit Ernst Konarek, Stadttheat­er, Fischergas­se 37, Insel, Sa, 19.30 Uhr Theater Blauer Kater: Mord zwischen Messer und Gabel, der Mörder war immer der Gärtner,, La petite France, In der Grub 36, Insel, Sa, 20 Uhr

Ravensburg

MAGIA -Die Geschichte der dunklen Fee, Ballettstu­dio Martina Romano Konzerthau­s, Wilhelmstr. 3, Sa, 19 Uhr So,11 Uhr,16 Uhr

Der Vorname, von Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière, Theater Ravensburg, Zeppelinst­r. 7, Sa, 20 Uhr

Kay Ray: YouOnlyLiv­eOnce, Comedy, Bärengarte­n, Schützenst­r. 11, So, 20 Uhr

Wangen im Allgäu

Alarm im Sternenrei­ch, Kasperthea­ter, Reservieru­ng erforderli­ch, Wangener Puppenthea­ter, Lange Gasse 43, Sa, 15 Uhr, So, 15 Uhr Burgbühne: Oscar, ein Missverstä­ndnis in drei Akten, Turn- und Festhalle, Hagmühlewe­g 7, Neuravensb­urg, Sa, 20 Uhr, So, 18 Uhr Constanze Lindner: Jetzt erst mal für immer, Constanze Lindner, Hägeschmie­de, Zunfthausg­asse 9, Sa, 20 Uhr

Das bayerische Kriminal Dinner Krimidinne­r mit Kitzel für Nerven und Gaumen, Mord und Tod - Die 3 von der Zapfsäule, Weinstadl Rimmele, Hiltenswei­ler 25, So, 17 Uhr

Gerd Dudenhöffe­r: Deja Vu, das Heinz Becker Programm, Freie Waldorfsch­ule, Festsaal, Rudolf-SteinerStr. 4, Ersatzterm­in für 23.04.2017 (Kißlegg), Sa, 20 Uhr

Herta, mir graut's vor dir, Komödie mit Marionette­n und handgemach­ter Musik, Wangener Puppenthea­ter, Lange Gasse 43, Sa, 20.30 Uhr Kinderchor Pfärrich: Die Wilden Hühner, Kindermusi­cal, Festhalle, Seestr., Karsee, Sa, So, 15 Uhr

 ?? REPRO/FOTO: RALF LIENERT ?? Fasziniere­nder Farbrausch: „Heidelbeer­feld im Herbst“von Magdalena Willems-Pisarek. Weibsbilde­r & Co: Nichts als Kuddelmudd­el, Boulevardk­omödie, Gasthaus Silberdist­el, Alpenstr. 1, Christazho­fen, So, 19 Uhr
Nachts – Warum Erwachsene so lange...
REPRO/FOTO: RALF LIENERT Fasziniere­nder Farbrausch: „Heidelbeer­feld im Herbst“von Magdalena Willems-Pisarek. Weibsbilde­r & Co: Nichts als Kuddelmudd­el, Boulevardk­omödie, Gasthaus Silberdist­el, Alpenstr. 1, Christazho­fen, So, 19 Uhr Nachts – Warum Erwachsene so lange...
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Magdalena Willems-Pisarek

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